Alcatel-Lucent streicht nach schwachem Quartal 12.500 Stellen

09.02.2007
Nicht geplante 9.000 Stellen, sondern 12.500 beabsichtigt TK-Ausrüster Alcatel-Lucent in den kommenden drei Jahren zu streichen.

Nicht 9.000 Stellen, sondern 12.500 beabsichtigt TK-Ausrüster Alcatel-Lucent in den kommenden drei Jahren zu streichen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Paris mit. Konzernchefin Patricia Russo erklärte, damit sollen 1,7 Milliarden statt 1,4 Milliarden Euro eingespart werden. Alcatel-Lucent beschäftigt derzeit rund 80.000 Mitarbeiter in 130 Staaten. Seit Dezember 2006 stellt die Firmenkombination den weltgrößten Anbieter von Festnetztechnik und zweitgrößte Anbieter von Mobilfunk- und Internettechnologie dar.

Das Unternehmen gab zugleich die Ergebnisse des vierten Quartals und des abgelaufenen Geschäftsjahres 2006 bekannt.

Das vierte Quartal nannte Russo "klar enttäuschend"; der Konzern bilanzierte bei 4.4 Milliarden Euro Umsatz einen Proforma-Verlust von 618 Millionen Euro. (Das Ergebnis kommt aus dem gemeinsamen Dezember und den Monaten Oktober und November für Alcatel alleine zustande.) Verantwortlich dafür machte die Konzernleiterein die Umbaukosten des Konzerns in Höhe von 577 Millionen Euro, die Unsicherheit der Kunden und Mitarbeiter, was den Zusammenschluss angeht, und die "herausfordernden Marktbedingungen", vor allem in Nordamerika. Von chaotischen Zuständen, die den Merge laut Experten begleiteten, sprach sie nicht.

Für das gesamte Jahr bilanzierte der Konzern bei 18,2 (Vorjahr: 18,57) Milliarden Euro Umsatz einen Proforma-Gewinn von 522 (1,674) Millionen Euro.

Russo warnte vor einem weiteren Umsatzrückgang im ersten Quartal 2007, stellte aber für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. (wl)

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