Test

Aldi-PC Akoya P7700 D ist allroundtauglich aber kein Spiele-PC

26.05.2009
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Der neue Aldi-PC Medion "Akoya P7700 D MD8848" scheint wieder ein Schnäppchen zu sein. Doch was taugt die bisher unbekannte Grafikkarte "Geforce GT 230" von Nvidia? Der PC-Welt-Test klärt, ob der Rechner wirklich sein Geld wert ist.

Der neue Aldi-PC Medion "Akoya P7700 D MD8848" scheint wieder ein Schnäppchen zu sein. Doch was taugt die bisher unbekannte Grafikkarte "Geforce GT 230" von Nvidia? Der PC-Welt-Test klärt, ob der Rechner wirklich sein Geld wert ist.

Von Michael Schmelzle & Alexander Kuch, PC-Welt

Testbericht

Im neuen Aldi-PC, der ab dem 25. Mai 2009 bei Aldi-Süd und Aldi-Nord erhältlich ist, verbaut Medion einen Vierkern-Prozessor. Der Intel "Core 2 Quad Q8300" arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,5 GHz und greift auf einen gemeinsamen, 4 MB großen L2-Cache zu. Die in 45-Nanometer-Technik gefertigte CPU stammt aus der Yorkfield-Serie und ist für den Einsatz auf dem Sockel 775 LGA bestimmt. Wie bei früheren Aldi-PCs sitzt der Vierkern-Prozessor auf einer Hauptplatine aus dem Hause MSI. Die MS-7502 mit Intels G33-Chipsatz hat der Discounter bereits bei den letzten drei Vorgänger-Modellen Akoya E4320, P7300 D und P4340 D verwendet.

Damit wiederholen sich die Schwachpunkte früherer Aldi-PCs auch beim Akoya P7700 D: Der vergleichsweise langsame Front Side Bus von lediglich 266 MHz könnte im schlimmsten Fall ein Flaschenhals sein und der Netzwerkchip unterstützt nur den 10/100-MBit-Standard. Weiterhin beherrscht die Southbridge ICH9DH kein Hardware-Raid und die parallele Festplatten-Schnittstelle ist zwar ausgeführt - es fehlt aber der Steckplatz.

Grafikkarte des Aldi-PCs

Geforce GT 230: Neuer Name für den alten Grafikchip Geforce 9600 GT
Geforce GT 230: Neuer Name für den alten Grafikchip Geforce 9600 GT

Eine unbekannte Größe ist die Grafikkarte des neuen Aldi-PCs. Die 16x-PCI-Express-Grafikkarte MSI 1462 arbeitet mit dem Nvidia-Chip Geforce GT 230 - ein bisher unbekannter Grafikchip. Der Grafikkern trägt den Codenamen "G94". Damit ist klar, dass es sich bei dem Grafikchip um den Geforce 9600 GT handeln muss, der nur bedingt spieletauglich ist. Der Grafikchip arbeitet mit 650 MHz. Wie viele universell einsetzbaren Shader-Einheiten der Grafikchip besitzt, verrät das Grafikkarten-Tool GPU-Z nicht, nur das sie mit 1.625 MHz arbeiten. Gemäß der G94-Spezifikation müssten es aber 64 Stream-Prozessoren sein. Über die Breite des Bus-Interfaces kann GPU-Z auch keine genauen Angaben machen. Die Benchmark-Ergebnisse legen aber eine 128 Bit breite Speicheranbindung nahe.

MSI stattet die Grafikkarte mit 512 MB GDDR3-Speicher aus, dessen Taktfrequenz 900 MHz beträgt. Die DirectX-10-Grafikkarte unterstützt HDCP und SLI. An Video-Ausgängen steht eine moderne HDMI-Schnittstelle, eine Dual-Link-DVI-I- sowie eine analoger D-Sub-Buchse zur Verfügung. Intern ist die MSI 1462 mit einem sechspoligen PCI-Express-Stromstecker verbunden. Die aktiv gekühlte Grafikkarte arbeitet leise, ragt aber etwas über die Breite ihres einen Slot-Bleches hinaus. Daher ist der direkt benachbarte 1x-PCI-Express-Steckplatz zwar noch zugänglich, aber nicht nutzbar, ohne die Grafikkartenkühlung massiv einzuschränken.

Arbeitsspeicher des Aldi-PC

Platz für zwei weitere Speicherriegel
Platz für zwei weitere Speicherriegel

Jedem Aldi-PC hat Medion seit November 2008 solide vier GB Arbeitsspeicher spendiert. Dieser Tradition bleibt Medion auch beim Akoya P7700D MD8848 treu und stattet den Rechner mit exakt 4094 MB DDR2-667-RAM aus. Die zwei Module von Swissbit laufen mit einer physikalischen Taktrate von knapp 333 MHz und den Zugriffszeiten 5-5-5-5-15, die Command Rate beträgt zwei Zyklen. Die beiden 2-GB-Module arbeiten im schnellen Dual-Channel-Modus, zwei weitere RAM-Steckplätze sind noch frei. Allerdings können Sie die 4 GB in der Auslieferungskonfiguration nicht voll nutzen.

Das vorinstallierte 32-Bit-Windows Vista Home Premium adressiert nur 3328 MB. Medion lässt auch hier eine Tradition früherer Aldi-PCs wiederaufleben und legt zusätzlich die 64-Bit-Version des Betriebssystems in Form einer Recovery-DVD bei. Sie können also problemlos und bequem auf das 64-Bit-Vista umsteigen

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