Chinas Online-Gigant

Alibaba wechselt Chef aus

08.05.2015
Bei der größten chinesischen Handelsplattform Alibaba gibt es nach zwei Jahren einen Chefwechsel. Als starker Mann im Hintergrund gilt allerdings ohnehin Gründer Jack Ma. Unterdessen wächst das Alibaba-Geschäft schnell, weil Nutzer gern auf Smartphones einkaufen.

Der chinesische Online-Riese Alibaba bekommt einen neuen Chef. Der Top-Manager Daniel Zhang, der bisher für das operative Geschäft zuständig war, übernimmt den Spitzenjob bereits am Wochenende. Der bisherige Chef Jonathan Lu bleibt im Verwaltungsrat, wie Alibaba am Donnerstag mitteilte (PDF-Link). Die Alibaba-Aktie legte nach der Ankündigung und frischen Quartalszahlen im vorbörslichen US-Handel um mehr als sechs Prozent zu.

Der Betreiber der größten chinesischen Online-Handelsplattform steigerte im vergangenen Vierteljahr den Umsatz im Jahresvergleich um 45 Prozent auf 17,4 Milliarden Yuan (umgerechnet 2,46 Milliarden Euro). Der Gewinn sank in dem Ende März abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um 49 Prozent auf 5,66 Milliarden Yuan. Der Auslöser dafür seien vor allem Aktien-Ausschüttungen an Mitarbeiter gewesen, erklärte Alibaba. Das Unternehmen hatte am 19. September den bisher größten Börsengang gestemmt und in New York rund 25 Milliarden Dollar eingesammelt.

Weiterhin verbucht Alibaba das schnellste Wachstum auf Smartphones und Tablets. Die Zahl der Nutzer, die von mobilen Geräten aus auf Alibaba-Angebote zugreifen, stieg mit zuletzt 289 Millionen um 77 Prozent im Jahresvergleich und um fast ein Zehntel binnen drei Monaten. Der Mobil-Umsatz war mit 5,2 Milliarden Yuan sogar über vier Mal höher als vor einem Jahr.

Die wichtigsten Handelsplätze des Konzerns sind Taobao und Tmall. Taobao ist eine Art riesiges Internetkaufhaus für Kleinanbieter. Tmall bietet Unternehmenskunden eine Plattform. Alibaba hatte zuletzt insgesamt 350 Millionen aktive Käufer, fünf Prozent mehr als noch vor drei Monaten. Die App von Taobao sei die meistgenutzte E-Commerce-Anwendung in China. Alibaba macht im Heimatland nach wie vor über drei Viertel des Geschäfts.

Der Konzern versucht aktuell auch, stärker in den Markt für Cloud-Services gehen. Der Umsatz des Bereichs stieg im Jahresvergleich um mehr als 80 Prozent. Das Geschäft ist mit 388 Millionen Yuan aber noch überschaubar. (dpa/tc)

Zur Startseite