Allasso kommt unter den Hammer

17.04.2003

Der Sicherheitsdistributor Allasso wird in Zukunft zum Storage-Anbieter In-Technology gehören. Der Aufsichtsrat und der Vorstand der bisherigen Muttergesellschaft Articon-Integralis haben dem Deal bereits zugestimmt.

Der Kaufpreis für Allasso wird 28,77 Millionen Euro betragen. Der Value Added Distributor ist in sechs europäischen Ländern mit Niederlassungen vertreten und hat im Geschäftsjahr 2002 rund 117 Millionen Euro Umsatz bei einem Ebitda von 10,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit dem Verkauf geht Nettovermögen in Höhe von 9,3 Millionen Euro auf In-Technology über.

Integralis begründet Verkauf mit Strategieänderung

Articon-Integralis erwartet, dass die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 23. Juni dem Verkauf zustimmen werden. Integra-lis begründete den Verkauf offiziell mit der Strategieänderung im vergangenen Jahr. Man verfüge nicht über ausreichend Geldmittel, um in das Wachstum beider Geschäftsbereiche gleichermaßen investieren zu können. Integralis werde sich nach dem Verkauf wieder stärker auf das Endkundengeschäft konzentrieren.

Christian Gröger, Geschäftsführer von Allasso Deutschland, sieht für sein Unternehmen vor allem Vorteile durch den Verkauf. "Integralis war einer unserer größten Kunden, wobei die Trennung zwischen der Holding Articon-Integralis als unserer Mutter und dem Endkundengeschäft Integralis immer etwas schwierig zu verkaufen war", sagt der Allasso-Chef gegenüber ComputerPartner. Zudem bringe die neue Muttergesellschaft den Storage-Bereich mit, und man habe sich sowieso schon Gedanken gemacht, ob man nicht auf diesen Zug aufspringen solle. Gröger betonte, dass sich durch den Verkauf nichts bei Allasso Deutschland ändern werde.

Brancheninsider allerdings sehen den Deal nicht ohne Risiko für Allasso. Wenn sich Integralis nach dem Verkauf nicht mehr verpflichtet fühle, bei der ehemaligen Tochter einzukaufen, würde bei dem VAD ein Umsatzeinbruch entstehen, der erst einmal aufgefangen werden müsse. Ob der Einstieg in das Storage-Geschäft dies schaffe, sei fraglich. Der Storage-Markt ist ein heißes Pflaster, auf dem es eher um Volumen als um Mehrwert geht. In-Technology jedoch verspricht sich einiges von dem Neuerwerb. Der StorageDisti ist bislang nur in Großbritannien vertreten. Mit dem Kauf von Allasso hat In-Technology nicht nur eine Niederlassung in Deutschland, sondern auch in vier weiteren europäischen Ländern.

www.allasso.de

www.intechnology.co.uk

www.articon-integralis.com

ComputerPartner-Meinung

Man weiß nie, was bei einer Übernahme herauskommt. Sollte Allasso allerdings das Storage-Geschäft mit ins Boot holen, dürften Schwierigkeiten vorprogrammiert sein. Denn gerade in Deutschland tritt Allasso damit auch gegen die Broadliner an. Erst vor einem Jahr hatte Storage-Disti Bell Microproducts die Finger vom deutschen Storage-Markt gelassen - und das sicherlich nicht ohne Grund. (gn)

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