Prof. Dr. Rudolf Aunkofer, GfK

Alle Ergebnisse der Channel Excellence-Umfrage sind repräsentativ

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Prof. Dr. Rudolf Aunkofer, Global Research Director IT bei der GfK, erklärt das Studiendesign der „Channel Excellence“-Befragung.

Auch dieses Jahr befragt die GfK im Auftrag von ChannelPartner exklusiv Systemhäuser und Fachhändler, um die im Channel beliebtesten Hersteller und Distributoren zu ermitteln. Die Ergebnisse dieser Umfrage bilden die Grundlage der "Channel Excellence Studie". Wir haben Prof. Dr. Rudolf Aunkofer, Global Research Director IT bei der GfK, zu den Details des Umfrage-Designs befragt,

Herr Aunkofer, GfK hat sich bereits zum achtem Mal in Folge dazu entschlossen, exklusiv für ChannelPartner Fachhändler und Systemhäuser zu befragen, um aus den Antworten die Channel Excellence Studie zu erstellen. Es geht um die Beliebtheit der Hersteller und Distributoren im Channel. Welche Rolle spielen die Umsätze der bewerteten Anbieter und welchen Anteil trägt das Image zum Ranking bei?

Channel Excellence Studie von ChannelPartner und GfK: Bei der Image-Bewertung der Hersteller werden insgesamt 20 Kategorien unter die Lupe genommen.
Channel Excellence Studie von ChannelPartner und GfK: Bei der Image-Bewertung der Hersteller werden insgesamt 20 Kategorien unter die Lupe genommen.
Foto: GfK

Prof. Dr. Rudolf Aunkofer, GfK: Bei der Channel Excellence-Studie (hier die Ergebnisse aus dem Vorjahr) gibt es zwei isolierte Bewertungen: eine nur für die Hersteller, eine weitere ausschließlich für die Distributoren. Für die Distributoren haben wir ausschließlich deren Image im Fachhandel erfasst. Bei den Herstellern setzt sich die Gesamtbeurteilung im Channel aus einem ermittelten Image-Wert und der faktisch im Channel gemessenen Sales-Performance zusammen. Beide Teilgrößen tragen jeweils zur Hälfte zur Gesamtbewertung mit bei, das heißt wir haben eine jeweils 50-prozentige Gewichtung für jeden Einzelwert. Das ist ein entscheidender Unterschied zu anderen "Meinungsbildern", denn wir haben alle von uns erfassten Bewertungen repräsentativ auf die jeweiligen Grundgesamtheiten des Channels hochgerechnet. Damit sind all unsere Ergebnisse repräsentativ.

Und wen genau haben Sie im Vorjahr befragt?

Aunkofer, GfK: Wie all die Jahre zuvor haben wir auch 2015 den klassischen ITC-Fachhandel befragt: Systemhäuser und Computershops sowie den gesamte CE-, Office und Telekom-Fachhandel. Und ähnlich wie 2014 lag auch 2015 die Stichprobe bei über 1.200 Befragten, was eine sehr stabile Basis darstellt.

Unsere Fragen zur Partnerbetreuung, zur Produktqualität, dem technischen Support und der Marketingunterstützung seitens der Hersteller und Distributoren wurden zu 96 Prozent von leitenden Angestellten der Channel-Unternehmen beantwortet, also sowohl von Geschäftsführern und Firmeninhabern als auch von Marketing- und Vertriebsleitern.

Unsere Befragung erfolgte kombiniert schriftlich, klassisch offline mit händisch auszufüllende Fragebögen sowie über unser Online-Befragungs-Tool. Rund die Hälfte der von uns befragten Personen ist im klassischen IT-Fachhandel tätig, als bei Systemhäusern und in Computershops.

Ein sehr dynamischer Markt

Prof. Dr. Rudolf Aunkofer: „Für 2016 sehen wir drei Megatrends: neue Formfaktoren, Cloud und Managed Services sowie Smart Home.“
Prof. Dr. Rudolf Aunkofer: „Für 2016 sehen wir drei Megatrends: neue Formfaktoren, Cloud und Managed Services sowie Smart Home.“
Foto: GfK

Wird es in diesem Jahr gravierende Änderungen in den Rankings geben?

Aunkofer: Zum großen Teil sind die Key-Player aus dem Vorjahr auch 2016 wieder vorne, allerdings gab es in den Ranglisten im Bereich "Digitale Eingabegeräte" doch einige Umwälzungen, etwa bei den Notebooks und Smartphones.

Compris-Chef Gerald Holler erklärt, warum er an der Channel Excellence Night teilnimmt.

Welche besonderen Entwicklungen im IT-Fachhandel haben Sie im Vorjahr feststellen können?

Aunkofer: 2015 war einerseits das Jahr eins nach dem Boomjahr 2014, als es den Sondereffekt "Windows 7 Rollout" gab, bedingt durch die Abkündigung des Windows XP-Supports durch Microsoft. Andererseits war 2015 aber auch ein Jahr des Sondierens und Abwartens. Der Markt sprach zwar sehr intensiv über neue Trends und Technologien, bei den meisten gewerblichen und privaten Kunden führt aber derartige Diskussion tendenziell zur Investitions- und Kaufzurückhaltung.

Und welche Trends erwarten Sie für 2017?

Aunkofer: Rein pragmatisch sehen wir aktuell drei Megatrends. Neue Formfaktoren werden die Nachfrage nach klassischer Computing-Hardware und nach zusätzlichen Peripheriegeräten beleben. Der Computing Markt wird 2017 wieder wachsen, Multi-Screen- und Multi-Device-Nutzung wird sich weiter fortsetzen.

Cloud Computing und Managed Services werden die Nachfrage nach Infrastruktur und den damit zusammenhängenden Services positiv fördern, Hybrid-Lösungen haben hier nach wie vor die Nase vorn.

Der Smart Home-Trend wird im Bereich Haushaltsgeräte aber auch bei B2B-Services und bei Infrastrukturinvestments positive Akzente setzen.

Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine Reihe weiterer Trends wie 3D Printing oder Connected Cars. Daraus hervorgehende im Markt spürbare Impulse erwarten wir im kommenden Jahr oder später. Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber den Channel die Anpassung der Liefer- und Wertschöpfungskette bei den Kunden, nur dann könne diese rechtzeitig auf die immer mehr volatil werdenden Markttendenzen reagieren. Das ist eines der elementaren Ergebnisse unserer Studie zum Thema "Distribution 2020".

Die Verleihung der Channel Excellence Awards 2017 findet am 25. Januar 2017 im Künstlerhaus München statt.

Zur Startseite