Allensbach-Umfrage: Ladenschluss braucht kein Gesetz

10.12.2002
Als vor sechs Jahren die Landschlusszeiten für Geschäfte auf 20 Uhr heraufgesetzt wurden, kam das für die meisten Berufstätigen in Deutschland einem Befreiungsschlag gleich. Doch nicht für alle erwies sich die Möglichkeit, länger einkaufen oder verkaufen zu können als Segen. Denn gerade für kleinere Ladenbesitzer begann das Dilemma, entweder zusätzlich Personal einzustellen oder die Kundschaft nach Feierabend in die Arme der Kaufhäuser und großen Lebensmittelketten zu treiben. Nicht wenige von ihnen waren deshalb auch zur Aufgabe gezwungen. In letzter Zeit mehren sich vonseiten der Politik und im Volk die Stimmen, die eine weitere Liberalisierung der Ladenschlusszeiten fordern. 55 Prozent der Bundesbürger finden, dass die Ladeninhaber selbst bestimmen sollten, wann sie schließen wollen, in den Neuen Bundesländern sind es sogar 64 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach. Nur knapp 32 Prozent der Bundesbürger sind der Überzeugung, dass die Ladenschlusszeiten einer gesetzlichen Regelung bedürfen, die restlichen 13 Prozent waren unentschieden. 57 Prozent der Befragten gaben an, dass Berufstätige durch längere oder sogar völlig liberalisierte Öffnungszeiten es leichter hätten, ihre Einkäufe zu erledigen. 39 Prozent sehen auch Vorteile für die Geschäfte, da sie ihre Öffnungszeiten dann zeitlich besser an die Wünsche und Kaufgewohnheiten der Kunden anpassen können. Dass längere Öffnungszeiten aber zu mehr Konsum anregen würde, glauben nur 16 Prozent der Befragten. Obwohl die Mehrheit der Befragten für eine weitere Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten sind, sind sie sich sehr wohl im Klaren, was das für die kleineren Geschäftsinhaber und die Angestellten im Einzelhandel bedeutet: 63 Prozent teilten die Meinung, dass viele kleinere Geschäfte nicht mehr mithalten und in Schwierigkeiten geraten könnten. 56 Prozent sorgen sich um eine Mehrbelastung für die Angestellten im Einzelhandel. Ebenfalls 56 Prozent befürchten auch, dass Verkäuferinnen und Verkäufern mit Familienanhang dann weniger Zeit bliebe, sich um ihre Kinder zu kümmern. (kh)

Als vor sechs Jahren die Landschlusszeiten für Geschäfte auf 20 Uhr heraufgesetzt wurden, kam das für die meisten Berufstätigen in Deutschland einem Befreiungsschlag gleich. Doch nicht für alle erwies sich die Möglichkeit, länger einkaufen oder verkaufen zu können als Segen. Denn gerade für kleinere Ladenbesitzer begann das Dilemma, entweder zusätzlich Personal einzustellen oder die Kundschaft nach Feierabend in die Arme der Kaufhäuser und großen Lebensmittelketten zu treiben. Nicht wenige von ihnen waren deshalb auch zur Aufgabe gezwungen. In letzter Zeit mehren sich vonseiten der Politik und im Volk die Stimmen, die eine weitere Liberalisierung der Ladenschlusszeiten fordern. 55 Prozent der Bundesbürger finden, dass die Ladeninhaber selbst bestimmen sollten, wann sie schließen wollen, in den Neuen Bundesländern sind es sogar 64 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach. Nur knapp 32 Prozent der Bundesbürger sind der Überzeugung, dass die Ladenschlusszeiten einer gesetzlichen Regelung bedürfen, die restlichen 13 Prozent waren unentschieden. 57 Prozent der Befragten gaben an, dass Berufstätige durch längere oder sogar völlig liberalisierte Öffnungszeiten es leichter hätten, ihre Einkäufe zu erledigen. 39 Prozent sehen auch Vorteile für die Geschäfte, da sie ihre Öffnungszeiten dann zeitlich besser an die Wünsche und Kaufgewohnheiten der Kunden anpassen können. Dass längere Öffnungszeiten aber zu mehr Konsum anregen würde, glauben nur 16 Prozent der Befragten. Obwohl die Mehrheit der Befragten für eine weitere Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten sind, sind sie sich sehr wohl im Klaren, was das für die kleineren Geschäftsinhaber und die Angestellten im Einzelhandel bedeutet: 63 Prozent teilten die Meinung, dass viele kleinere Geschäfte nicht mehr mithalten und in Schwierigkeiten geraten könnten. 56 Prozent sorgen sich um eine Mehrbelastung für die Angestellten im Einzelhandel. Ebenfalls 56 Prozent befürchten auch, dass Verkäuferinnen und Verkäufern mit Familienanhang dann weniger Zeit bliebe, sich um ihre Kinder zu kümmern. (kh)

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