Alles inklusive - jetzt mit integrierter Grafik

25.04.2002
Im Mai kommen Intels neue Chipsätze für den Pentium 4 auf den Markt. Zeitgleich bringt Fujitsu Siemens auch neue Motherboards mit diesen Chipsätzen heraus.

Die beiden Boards D1387-A und D1382-A unterscheiden sich nur in der Größe. Das Letztgenannte ist ein so genanntes Mikro-ATX-Board für Mini-PCs. Der neue Chipsatz Intel 845G unterstützt DDR-SDRAM-Speicher (PC2100) für den Pentium 4 (FPA 478) und arbeitet mit einem Frontside-Bus von 533 MHz. In den beiden Slots lassen sich maximal 2 GB Speicher einsetzen

Das Interessante an dem Board ist der im Chipsatz integrierte 2D/3D-Grafikbeschleuniger. Mit einer maximalen Auflösung von 1.920 x 1.440 bei 16 Farben ist das Board für den Office-Betrieb bestens gerüstet. Die maximale Bildwiederholrate beträgt 100 Hertz. Der integrierte 350-MHz-Ramdac soll für optimale Bilder sorgen. Als Grafikspeicher wird ein Teil des Hauptspeichers benutzt. Eine intelligen-te dynamische Speicherverwaltung sorgt dafür, dass immer nur ein minimaler Teil des Hauptspeichers für Videoanwendungen in Beschlag genommen wird.

Über den zusätzlich vorhandenen AGP-Port lässt sich entweder eine normale Grafikkarte einbinden (der interne Grafik-Controller wird komplett deaktiviert) oder aber eine spezielle Karte für DVD-Wiedergabe einsetzen. Dann kann der Rechner auch an einen Fernseher direkt angeschlossen werden (TV-out). Der AGP-Port entspricht dem Standard 4x mit 32 Bit Busbreite, 66 MHz Taktfrequenz und einer Versorgungsspannung von 1,5 Volt.

Für sonstige Erweiterungen stehen aber nur drei PCI-Slots zur Verfügung. Wer mehr braucht, kann auf das Board D 1386-A ausweichen. Das stellt sechs PCI-Slots zur Verfügung. Ansonsten ist es identisch mit D1382-A. Standardmäßig sind auf dem Board eine Soundkarte und eine 10/100-Mbit-LAN-Karte integriert. Als Besonderheit besitzt die Soundkarte auch einen S/PDIF-Connector, der digitale Soundsig-nale zur Front oder Rückseite des Rechners leiten kann. Als Schnittstellen besitzt das Board zwei IDE-Ports für maximal vier Laufwerke nach der ATA-100-Spezifikation.

Zur Kommunikation nach draußen dienen vier USB-2.0-Ports, die mit einer Transferrate von 480 Mbit/s auch den größten Datenstrom bewältigen können. Zwei der Ports sind an der Rückseite des Board direkt zugänglich. Die beiden anderen lassen sich über Kabel an die Frontseite des PCs führen. Auf eine zweite serielle Schnittstelle hat Fujitsu verzichtet, hiervon ist bei diesen Boards nur noch eine vorhanden. Zur Beruhigung: Der Parallelport zur Anbindung des Druckers ist immer noch da.

Sicherheits-Features

An Sicherheits-Features hat Fujitsu Siemens nicht gespart. Auf dem Board befindet sich beispielsweise ein Kontakt, an dem sich ein Schalter anschließen lässt. Der Rechner merkt dann sofort, wenn das Gehäuse geöffnet wird, und kann gegebenenfalls per LAN Alarm schlagen. Die Temperatur der CPU und auch die GehäuseInnentemperatur lassen sich über zwei unabhängige Fühler überwachen. Auch werden die Drehzahlen der Lüfter abgefragt. Passwörter für System und Bios sind selbstverständlich. Mit Hilfe des Recovery-Bios kann das System wiederhergestellt werden, falls bei einem Flash-Update etwas schiefgehen sollte.

Die preiswerte Alternative

Für Celeron-Prozessoren bietet Fujitsu Siemens eine preiswerte Alternative mit dem Chipsatz 845 GL an. Dieses als D1421-A bezeichnete Board wird nur in der Mikro-ATX-Version gefertigt. Der GL-Chipsatz ist der Nachfolger des 810E-Chipsatzes. Zusammen mit einem Celeron-Prozessor stellt er die Lowest-Cost-Variante dar.

Das Board besitzt im Wesentlichen dieselben Features wie die beiden für den Pentium 4. Allerdings wird nur ein Frontside-Bus von 400 MHz unterstützt, und es sind lediglich zwei USB-2.0-Ports vorhanden. Außerdem muss der Anwender auf ein Thermal-Management und System-Monitoring verzichten. Die Boards sind auch eher für den Massenmarkt als für den Office-Bereich konzipiert worden.

Aufgrund ihrer kleinen Abmessungen und der Fähigkeit, mit der Zusatzkarte auch an den heimischen Fernseher angeschlossen werden zu können, sind diese Boards ideal als Settop-Boxen zur DVD-Wiedergabe und fürs Internet geeignet.

www.fujitsu-siemens.de

Computerpartner Meinung:

Mit den neuen Boards ist Fujitsu Siemens wieder voll auf dem Stand der Technik. Die neuen Chipsätze von Intel bieten zwar nicht die höchste Performance, laufen aber stabil. Einziger Wermutstropfen: Die IDE-Schnittstelle könnte ein wenig schneller sein. Durch den Einsatz von preiswertem DDR-SDRAM lassen sich die Rechner billig produzieren, ohne dass man auf Leistung verzichten muss. (jh)

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