Microsoft 365

Alles, was Sie zur neuen Abo-Suite wissen sollten

Gregg Keizer schreibt für die Computerworld und beschäftigt sich thematisch vor allem mit Microsoft, Security, Apple und neuen IT-Trends.
Microsoft hat Windows 10, Office 365 und eine Vielzahl von Verwaltungswerkzeugen gebündelt. Daraus entstanden ist Microsoft 365, die neueste Abo-Suite der Redmonder.
Microsoft-Chef Satya Nadella
Microsoft-Chef Satya Nadella
Foto: Microsoft

Microsoft hat ein beträchtliches Marketingbudget für seine neueste Abo-Suite Microsoft 365 ausgegeben. Entsprechende Werbekampagnen laufen seit Ende April, als Microsoft begann, das neueste Windows 10-Upgrade auszurollen.

Was hat Microsoft zu diesem Schritt bewogen?

Computerworld hat eine Antwort auf diese und viele weitere Fragen zu Microsoft 365. Dieses Projekt, das vor weniger als einem Jahr seinen Anfang nahm, wird möglicherweise entscheidend dafür sein, wie die Redmonder im nächsten Jahrzehnt Business-Software verkaufen.

Was ist Microsoft 365?

Im Grunde genommen ist Microsoft 365 - kurz M365 - eine Sammlung von Produkten, die auch unabhängig voneinander erhältlich sind. In diesem Fall besteht das Paket aus drei wesentlichen Teilen: Eine benutzerbasierte Lizenz für Windows 10, eine benutzerbasierte Lizenz für Office 365 und Management-Tools, die für die Zielgruppe geeignet sind, ob nun für den IT-Mitarbeiter im Großunternehmen oder den Teilzeit-Administrator in einer kleinen Firma.

Wie andere Produktpakete von Microsoft (z.B. Office 365) wird Microsoft 365 als Abo mit monatlichen Gebühren pro Benutzer verkauft. Das heißt konkret: Wenn ein Kunde sein Abo nicht verlängert, funktioniert die gemietete Software nicht mehr. Auf der anderen Seite sind alle Updates und Upgrades ohne Aufpreis enthalten, solange das Abonnement aufrechterhalten wird. Damit ist die Software immer auf dem neuesten Stand.

Wie viele Versionen von Microsoft 365 gibt es?

Microsoft 365 gibt es in unterschiedlichen Versionen. Eine davon ist die Business-Ausführung.
Microsoft 365 gibt es in unterschiedlichen Versionen. Eine davon ist die Business-Ausführung.
Foto: Microsoft

Einige. Das sind die unterschiedlichen Versionen:

  • Microsoft 365 Enterprise: Erhältlich in den Konfigurationen E3 und E5 (wie in Office 365) für Unternehmen mit mehr als 300 Mitarbeitern. Die enthaltene Betriebssystem-Lizenz ist Windows 10 Enterprise.

  • Microsoft 365 Business: Geeignet für kleine und mittlere Unternehmen, die Betriebssystem-Lizenz ist Windows 10 Pro, die maximale Anzahl von Nutzern ist 300. Die Verwaltungswerkzeuge beschränken sich auf das Wesentliche und werden über ein einfaches Bedienfeld aufgerufen.

  • Microsoft 365 F1: Dieses günstige Paket (3,40 Euro pro Benutzer und Monat im Jahresabonnement) richtet sich an Mitarbeiter in Service und Produktion.

  • Microsoft 365 Education, Microsoft 365 Government, Microsoft 365 Non-Profit: Verschiedene Abonnements mit unterschiedlichen Zusammenstellungen von Windows 10, Office 365 und den dazugehörigen Tools zu Preisen (einschließlich einer kostenlosen Lizenz für gemeinnützige Organisationen), die für jeden Markt geeignet sind. Microsoft 365 Government-Pläne bieten beispielsweise mehrere Compliance-Stufen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Warum heißt es Microsoft 365 und nicht Windows 365?

Mit der kürzlichen Herabstufung von Windows in der Microsoft-Organisationstabelle war die Namenswahl von M365 intelligent, vielleicht sogar vorausschauend. Denn sie machte deutlich, dass das Bundle mehr enthält als nur ein Betriebssystem.

Können Kunden die Micrsosoft 365-Komponenten separat kaufen?

Ja. Microsoft verkauft weiterhin einzeln Windows 10 Enterprise E3 und E5, Windows 10 Pro, zahlreiche Versionen von Office 365 und Enterprise Mobility Suite + Security (auch kurz EMS genannt).

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Die einzelnen Bestandteile eines M365-Abonnements separat zu kaufen ist fast immer teurer. Trotzdem kann die Option für Kunden attraktiv sein, die sich nicht gleich vollständig an Microsoft binden wollen, oder die planen, Windows 7 so lange wie nur irgend möglich zu behalten.

Auf der Build-Konferenz bezeichnete Microsoft M365 als eine der vier Plattformen des Unternehmens. Warum?

[Die anderen sind übrigens Azure, Dynamics 365 und Gaming.]

Mit der Degradierung von Windows auf dem Organigramm - das Betriebssystem ist keine eigenständige Abteilung mehr - schlägt Microsoft in der Kommunikation mit Entwicklern versöhnliche Töne an, indem es Windows unter dem Begriff Microsoft 365 subsumiert.

"Seit Jahren sprechen wir bei Build über die große Chance mit Windows und Office als Entwicklerplattformen", schrieb Joe Belfiore, der Windows-Chef, in einem Beitrag vom 7. Mai in einem Firmenblog. "Heute würden sich viele von Ihnen als Windows- oder Office-Entwickler bezeichnen. Oder als Webentwickler, die sich an Windows- und Office-Benutzer wenden. Wir hoffen jedoch, dass Sie sich nach der Build als Microsoft-365-Entwickler betrachten."

Zu sagen, dass Windows-Entwickler jetzt Microsoft 365-Entwickler sind, ändert nichts an dem, was diese Leute tun, zumindest nicht in nächster Zeit. Das wurde deutlich, als Belfiore die neuesten Technologien und Funktionen in M365 anpries, die Entwickler, von nun an nutzen sollten. Diese Funktionen, beispielsweise Sets oder das Resume-where-you-left-off-Feature waren, von wenigen Ausnahmen abgesehen, neu in Windows 10 und zuvor als neue Möglichkeiten für Windows-Entwickler gedacht gewesen.

Wie wichtig ist M365 für Microsoft?

Sehr wichtig. Während der jährlichen Build-Entwicklerkonferenz in der ersten Maiwoche schlug Microsoft die M365-Trommel laut und ohne Unterbrechung. Es war in vielerlei Hinsicht die Show von M365. "Jeder Windows-Entwickler, jeder Office-Entwickler kann ein M365-Entwickler werden", sagte Satya Nadella, CEO von Microsoft, während der Build-Eröffnungsrede.

Wie läuft der Verkauf von Microsoft 365?

Dazu äußert sich Microsoft bislang nicht. Das ist nicht sonderlich überraschend. M365 basiert schließlich auf Windows 10, das die 50-Prozent-Marke noch nicht genommen hat (Im April war das Betriebssystem dem Marktforschungsunternehmen Net Applications zufolge auf 38,2 Prozent aller Windows-Rechner installiert). Und die meisten Unternehmen haben ihre Migration auf das neue Betriebssystem noch nicht abgeschlossen.

Ein gewisser Prozentsatz der Office 365-Nutzer wird sicherlich ein M365-Abonnements haben, aber da M365 noch relativ neu ist, wird diese Zahl wahrscheinlich sehr gering sein. (Microsoft sagte letzte Woche, dass es 135 Millionen "kommerzielle monatlich aktive Benutzer" von Office 365 gibt).

Was sind die neuesten Funktionen von Microsoft 365?

Vor der Build, wo Microsoft versuchte, Entwicklern M365 schmackhaft zu machen, begann das Unternehmen mit der Veröffentlichung der nächsten Iteration von Windows 10, Version 1803. "In Tausenden von Gesprächen mit Kunden haben wir erfahren, wie wichtig es für die IT ist, die Art und Weise zu vereinfachen wie Anwendern von PCs, mobilen Geräten, Cloud-Diensten und lokalen Anwendungen von ihr profitieren können", sagte Brad Anderson, der für M365 verantwortliche Leiter, in einem Microsoft-Blog.

"Microsoft 365 bietet das alles mit einer integrierten Lösung, die einfacher, aber auch leistungsfähiger und intelligenter ist." Nicht ohne Stolz verwies Anderson auch auf Verbesserungen an einer bereits vorhandenen Windows 10-Technologie, der so genannten Übermittlungsoptimierung, einem Peer-to-Peer-Ansatz zur Verteilung von Updates und Upgrades auf mehrere Rechner. Ab Version 1803 können IT-Administratoren die Leistung der Übermittlungsoptimierung mit Hilfe der kostenlosen Windows-Analytics-Lösung für M365-Kunden überwachen.

Auch Windows AutoPilot - ein On-Boarding-Prozess, der es Mitarbeitern ermöglicht, ein neues Gerät ohne tiefergehende IT-Kenntnisse und größeren Zeitaufwand anzumelden, habe Fortschritte gemacht, so Anderson. "Beginnend mit Version 1803 enthält Windows AutoPilot jetzt eine Statusseite für die Anmeldung", erklärt Anderson." Auf dieser Seite können Sie sicherstellen, dass Richtlinien, Einstellungen und Anwendungen auf dem Gerät bereitgestellt werden können, bevor der Nutzer auf den Desktop gelangt und mit dem Gerät interagiert".

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Darüber hinaus erweiterte Microsoft auch das Admin Center - das die IT-Mitarbeiter des Portals für die Verwaltung von M365 verwenden - auf Office 365. Dadurch konnten sowohl Windows als auch Office-Verwaltungsaufgaben unter einem Dach zusammengefasst werden.

Dieser Text ist eine Übersetzung des Artikels Understanding Microsoft's newest subscription suite, Microsoft 365 unserer australischen Schwesterpublikation ARN.

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