Alles wird kurzlebiger

02.05.2006
Aus der ehemals deutschen Radiomesse ist die weltgrößte CE-Messe geworden. Ab diesem Jahr findet die IFA jährlich statt. Warum diese erhöhte Frequenz so wichtig ist, erläuterten die Messemacher auf einer international besetzten Pressekonferenz.

Von Ulrike Goreßen

Die Welt dreht sich immer schneller - vor allem im Unterhaltungsbereich. Vor fünf Jahren war jeder zweite Fernseher zwei und mehr Jahre im Markt, bevor der Kunde ihn im deutschen Handel kaufte. Ende 2005 lag der Anteil der "alten" Modelle nur noch bei 13 Prozent. Mehr als Dreiviertel der Modelle, die der Fachhandel verkaufte, war jünger als ein Jahr, gut die Hälfte der TVs war sogar erst wenige Monate im Markt erhältlich. Mit diesen markanten Zahlen unterstrich Jürgen Boyny von der GfK die Notwendigkeit, die IFA jährlich auszurichten.

Auch die Produktauswahl habe sich in den vergangenen Jahren massiv verändert und ausgeweitet. Im Jahr 1998 beherrschten Farbfernseher, Videorekorder und Audio-Home-Systeme den Markt für Unterhaltungselektronik und die IFA. Im Jahr 2005 sorgten Neulinge wie Flat-TV, MP3-Player sowie DVD-Rekorder, Settop-Boxen und USB-Sticks für Umsatzzuwächse. Die Beschleunigung des Marktes und die rasanten Technologiesprünge verlangten auch eine höhere Messefrequenz, damit Fachhändler sowie Endkunden aus ganz Europa, ja aus der ganzen Welt, immer auf dem aktuellsten Informationsstand sein können.

Die Hersteller haben diese Notwendigkeit allem Anschein nach schon erkannt. Wie Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin, stolz den 280 Journalisten aus 39 Ländern berichtete, waren vier Monate vor Messebeginn schon 80 Prozent der Ausstellerfläche von 2005 verkauft. Die Zahl der Aussteller ließe sich mit der von 2005 vergleichen.

Sowohl aus dem CE- als auch aus dem IT-Bereich hätten sich vor allem große, international aufgestellte A-Brands bereits für die Teilnahme entschieden. Dazu gehören die meisten gfu-Mitglieder; eine Ausnahme bildet Blaupunkt. Und mit Microsoft, Intel und Sony sei man derzeit in Verhandlungen.

Anders als andere Messen lege man bei der IFA Wert auf Konvergenz in die Tiefe, nicht auf extreme Angebotsbreite. Und da Göke nicht daran glaubt, dass Arbeit und Home zusammenwachsen, werde auch in Zukunft eine eigene CE-Messe, also die IFA, notwendig sein. Göke nannte wohl keinen Namen; dennoch war es allen klar, dass er hier gegen die extrem breite Ausrichtung der CeBIT argumentierte.

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