Systemhaus kauft ISV

Allgeier will Easy Software übernehmen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Am 24. Juli 2012 hat die Allgeier SE ein Übernahmeangebot für alle Aktien der Easy Software AG abgegeben. Als Preis pro Anteil hat der IT-Dienstleister vier Euro festgelegt, das wären immer noch 17 Prozent mehr als der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitgeteilten Dreimonats-Durchschnittskurs zum Stichtag 2. Juli 2012. Easy Software ist Anfang Juli in Schlagzeilen geraten, als zwei Investoren, die über fünf Prozent der Aktien besitzen, dem Aufsichtsratsmitglied Manfred A. Wagner vorwarf, sich unrechtmäßig bereichert zu haben.

Am 24. Juli 2012 hat die Allgeier SE ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle Aktien der Easy Software AG abgegeben. Als Preis pro Anteil hat der IT-Dienstleister vier Euro festgelegt, das wären immer noch 17 Prozent mehr als der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitgeteilten Dreimonats-Durchschnittskurs zum Stichtag 2. Juli 2012. Easy Software ist Anfang Juli 2012 in Schlagzeilen geraten, als zwei Investoren, die über fünf Prozent der Aktien besitzen, dem Aufsichtsratsmitglied Manfred A. Wagner vorwarf, sich unrechtmäßig bereichert zu haben (Computerwoche berichtete darüber).

Das Übernahmeangebot von Allgeier steht jedenfalls, und es endet am 21. August 2012 um 24:00 Uhr (Ortszeit Frankfurt am Main). Der Kauf kommt nur dann zustande, wenn mindestens 75 Prozent des zum Zeitpunkt des Ablaufs der Annahmefrist existierenden Grundkapitals der Easy Software in den Besitz der Allgeeier SE übergehen.

Dr. Marcus Goedsche, Mitglied des Vorstands der Allgeier SE: "Easy Software passt hervorragend zu unseren bestehenden Gruppenunternehmen."
Dr. Marcus Goedsche, Mitglied des Vorstands der Allgeier SE: "Easy Software passt hervorragend zu unseren bestehenden Gruppenunternehmen."
Foto: Allgeier

Allgeier mit Hauptsitz in München ist im ChannelPartner-Ranking 2011 das fünfgrößte IT-Systemhaus Deutschlands. Diese Position dürfte der IT-Dienstleister auch dieses Jahr halten. Easy Software aus Mülheim an der Ruhr ist ein Hersteller von plattformübergreifenden Softwarelösungen in den Bereichen elektronische Archivierung, Dokumenten-Management-Systeme (DMS) und Enterprise Content Management (ECM).

Nach Ansicht der Verantwortlichen bei Allgeier würde sowohl das Systemhaus als auch der Softwarehersteller von der Fusion profitieren. Die DMS-Produkte von Easy Software würden Allgeiers Portfolio an ERP-, ECM- und Business-Software-Lösungen ergänzen. Die "neue" Allgeier könnte dann diese Softwarepakete gebündelt ihren Kunden anbieten. Man erhofft sich "eine starke und stabile Einheit mit deutlichem Umsatz- und Ergebnispotential". Beide Anbieter verfügen laut Allgeier über eine ähnliche mittelständisch geprägte Unternehmenskultur, vergleichbare strategische Ziele und übereinstimmendes Marktverständnis.

So ist die Allgeier-Gruppe dezentralen organisiert, alle Geschäftsführer und Vorstände agieren als selbstständige Unternehmer im Rahmen strategisch abgestimmter Planungen. So möchte der IT-Dienstleister die Vorteile einer internationalen, börsennotierten Gesellschaft - was Produktbreite, Größe oder Prozessstärke betrifft - mit der Flexibilität und persönlichem Service einer mittelständischen Firma verknüpfen.

"Easy Software passt hervorragend zu unseren bestehenden Gruppenunternehmen", meint Dr. Marcus Goedsche, Mitglied des Vorstands der Allgeier SE. "Mit diesem Angebot zeigen wir ein ernsthaftes Interesse an einer gemeinsamen Zukunft beider Unternehmen. Zusammen mit dem Management und den Mitarbeitern von Easy Software können wir die Chancen am Markt noch effektiver nutzen und das Wachstum für beide Unternehmen beschleunigen."

Die Allgeier SE beschäftigt aktuell 2.600 Mitarbeiter fest und rund 1.500 freiberuflich. Die Gruppe besteht aus sechs Divisionen: IT Solutions, IT Services, Goetzfried, mgm, terna und Nagarro. Jede dieser selbständig agierenden Einheiten hat einen fachlichen oder branchenbezogenen Schwerpunkt. Derzeit bedient die Allgeier-Gruppe über 2.000 Kunden mit ihren Services; sie ist an mehr als 80 Niederlassungen im deutschsprachigen Raum, im übrigen Europa sowie in Indien, Mexiko und den USA vertreten. 2011 erzielte Allgeier einen Gesamtumsatz von 379 Millionen Euro. (rw)

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