"Alliance-Center" von Apple Deutschland

04.08.1999

HANNOVER/FELDKIRCHEN: Die Freigabe des Serversoftware"Mac OS X", lösungsgetriebene Händlerinitiativen und neue Geschäftskunden aus der Medien- und Webzunft sollen den Auftrieb Apples als eigenständiger Soft- und Hardwareanbieter befördern.

Mit Wohlgefallen betrachtet Apple-Chef Peter Dewald den in Hannover aufgebauten, betont offen gehaltenen "Apple Powerpark". "Wir erleben einen Zuspruch wie schon lange nicht mehr", faßt er seine Beobachtungen zusammen. Den Rückenwind für Apple zu nutzen, also in neue Initiativen umzusetzen, ist erklärtes Programm der Feldkirchener.

Etwa mit der Freigabe von "Mac OS X Server": Die lange geforderte Serverplattform positioniert Dewald als "strategisch sehr wichtig". Das aus vielen modifizierten Next-Stücken entwickelte, entsprechend mit Speicherschutz, präemptivem Multitasking und - threading glänzende Betriebssystem soll den nach Ansicht vieler Apple-Spezialisten selbstverschuldeten Siegeszug von NT als Applikationsserver bei Medien und Web-Anbietern stoppen. Außerdem soll es in Schulen Einzug halten. Der Öffner dort: Die mit "Netbooting" titulierte Möglichkeit, Mac-Clients zentral über den Server zu starten und mit Applikationen zu versehen. Schließlich soll der Preis "unter 800 Mark" (Dewald) zögerlich reagier-ende Pädagogen überzeugen.

Web-Training und Appliance-Center

Damit sich auch Händler für Apples Marktstrategie begeistern und außerdem "neue Kundensegmente" erschließen, lauten neue Devisen

"Learn to earn" sowie "Alliance-Center". Ersteres steht für Händlerspezifische Trainingsprogramme für Produkte, Lösungen und Vertrieb - dargereicht über das Internet.

"Applestore"-Händler sind die Adressaten, und die nehmen laut

Dewald die Initiative "gut an". Als weiteres Qualifizierungskonzept für Händler wirft der Deutschland-Chef die gerade gegründeten "Alliance-Center" in die Waagschale. Aufgeteilt in die Sparten "Design und Publishing" sowie "Schule" sollen sie mit Hilfe "kompetenter Händler" (Dewald) für diese Bereiche zu

Beratungszentren werden. "Wir erwarten neue Geschäftspotentiale für Händler und uns", gibt Dewald als Meßlatte vor. So sieht er im Bereich der web-basierten Druckvorstufe beste Möglichkeiten, "das teure und komplizierte Geschäft mit Farbmanagement" anzugehen. Oder auch als Anbieter von "Workflow über das Internet im Markt zu

punkten".

Damit aber nun nicht alle Händler in allen Bereichen antreten, achtet

Apple auf Kompetenz, Ausstattung und Mannstärke der Händler. "Wir sorgen für eine inhaltlich gute Betreuung", verspricht Dewald, unüberhörbar darauf anspielend, daß der Hard- und Software-Support hierzulande seitens der Händler immer wieder kritisiert wurde. "Aber", fügt er hinzu, "wir verlangen von unseren Händler auch was." Insgesamt wolle er im professionellen Bereich "wieder weg vom Transakationsverkauf" in Richtung Lösungen. Das Potential dazu sieht er dank der "klaren Produkt- und Lösungspalette" als gegeben an. (wl)

Erst mit der Serverplattform "MacOS X" kann Apple wieder System-administratoren in Unternehmen ansprechen.

"Wir haben im PC-Markt einen Trend gesetzt", weiß Apple-Deutschland-Chef Peter Dewald. Nun laute die Aufgabe, im professionellen Bereich, "das Thema Form und Farbe" stark zu machen.

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