Mobilfunkunternehmen, Chip-Produzenten und PC-Hersteller haben sich zu einer gemeinsamen Initiative zusammengeschlossen, die der Entwicklung von mobilem Breitbandinternet bei Laptop-Computern einen Schub nach vorne geben soll. Die neu gegründete Allianz unter Führung der GSM Association (GSMA) wird hierfür in einer ersten Phase bis zum kommenden Weihnachtsgechäft ihre aktuellen Notebooks mit einem integrierten Modul für den mobilen Breitband-Internetzugang ausrüsten. Auf diese Weise soll laut eigenen Angaben den Nutzern nach dem Kauf der Produkte in 91 Ländern der Welt ein sofortiger Einstig ins Web ermöglicht werden. Um die Initiative zusätzlich zu unterstützen, hat die GSMA zudem ein spezielles "Mobile Broadband"-Logo kreiert, das den Konsumenten auf einen Blick darüber aufklären soll, ob mit dem gewünschte Laptop ein sofortiger Einstieg ins Internet möglich ist oder nicht.
"Mobiles Breitband ist im Grunde einem Breitbandzugang zu Hause oder im Büro sehr ähnlich. Der wesentlichste Unterschied liegt aber in der Freiheit, die es dem Nutzer einräumt", erklärt GSMA-CMO Michael O'Hara. Die aktuell gegründete Initiative sei für die weitere Entwicklung in diesem Bereich von entscheidender Bedeutung. "Mit ihr haben sich 16 der größten Technologieunternehmen der Welt darauf geeinigt, dass sie die Art und Weise, wie Menschen online gehen, für immer verändern wollen", betont O'Hara. Diese Übereinkunft werde für die Öffentlichkeit durch eine entsprechende Kennzeichnung auf den entsprechenden Geräten ersichtlich. "Wir erwarten, dass das 'Mobile Broadband'-Logo bis zum Weihnachtsgeschäft auf mehreren hunderttausend Notebooks zu finden sein wird", so O'Hara.
Das "Mobile Broadband"-Logo wird aber ausschließlich für Mitglieder der GSM-Familie zur Verfügung stehen. Konkret bedeutet das, dass lediglich Produkte, die mit der aktuellen HSDPA- und die zukünftigen LTE-Übertragungstechnik arbeiten können, eine Kennzeichnung erhalten werden. Der WiMax-Standard wird nicht unterstützt. "WiMax ist in punkto Absicherung und Mobilität nicht das, wonach die Laptop-Hersteller suchen", argumentiert die GSMA. Eine Kennzeichnung mit dem Logo ist auch nur dann zulässig, wenn der entsprechende Laptop zumindest eine theoretische Übertragungsgeschwindigkeit von 3,6 Megabit pro Sekunde und eine praktische von einem Megabit pro Sekunde unterstützt. Die GSMA-Empfehlung ist allerdings mit 7,2 Megabit pro Sekunde deutlich höher angesetzt.
Die Integration von mobilem Breitband in Laptop-PCs ist aber nur der erste Schritt in einer wesentlich breiter angelegten Strategie. So ist es etwa ein längerfristiges Ziel der Initiative, das kabellose Internetmanagement künftig auch auf einer Vielzahl anderer Geräte zu ermöglichen. Laut GSMA denke man dabei beispielsweise an Digitalkameras oder MP3-Player, aber auch bei Kühlschränken, Autos und Set-Top-Boxen wäre ein Breitbandzugang durchaus vorstellbar. "Wenn die Kosten einmal sinken, werden Nutzer auch über eine Reihe anderer Geräte mobil ins Internet einsteigen können", ist O'Hara überzeugt. (pte)