Allkauf-Konzern sucht noch 30 Franchise-Partner für Media-Läden

22.11.1996
MÖNCHENGLADBACH: Der über 6 Milliarden Umsatzmark schwere Handelsgigant Allkauf will das Geschäft mit PCs und Zubehör weiter ausbauen. Dazu gehört auch der Ausbau des Franchise-Konzeptes. Der westdeutsche Konzern sucht für seine Media-Läden, in denen neben PCs auch Fotokameras, Filme und Telekommunikationsgeräte verkauft werden, noch erfolgshungrige Unternehmer.

MÖNCHENGLADBACH: Der über 6 Milliarden Umsatzmark schwere Handelsgigant Allkauf will das Geschäft mit PCs und Zubehör weiter ausbauen. Dazu gehört auch der Ausbau des Franchise-Konzeptes. Der westdeutsche Konzern sucht für seine Media-Läden, in denen neben PCs auch Fotokameras, Filme und Telekommunikationsgeräte verkauft werden, noch erfolgshungrige Unternehmer.

Klaus Weber hat eine klare Vorstellung der Menschen, die zu ihm passen. "Wir suchen keine Scharuber, sondern vor allem Leute, die verkaufen wollen und können. Denn wer sich ernsthaft um den Kunden kümmert, kann auch in schwierigen Zeiten gutes Geld verdienen", sagt der Geschäftsführer der Allkauf Franchise GmbH in Mönchengladbach.

Weber ist verantwortlich für derzeit rund 90 im Franchise-System geführte Ladengeschäfte, die hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen angesiedelt sind. Die Allkauf-Läden waren ursprünglich reine Foto-/Filmgeschäfte mit angeschlossenem Reisebüro. Doch schon vor einiger Zeit wurde das Sortiment um die Segmente Telekommunikation (vor allem Telefone) und Computer erweitert. Im letzten Jahr setzte das Mitglied der Allkauf-Gruppe (vgl. Kasten) nach eigenen Angaben 104 Millionen Mark um.

Innerhalb der nächsten beiden Jahre soll die Zahl der Franchise-Nehmer auf 120 Partner hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen ansteigen. Aufgrund der verstärkten Orientierung hin zum Computer möchte Allkauf-Manager Weber auch verstärkt vertriebsorientierte PC-Spezialisten für die Franchise-Idee gewinnen. Das kann zum einen ein Unternehmer sein, der bereits ein Ladengeschäft von 100 bis 120 Quadratmeter in guter Innenstadtlage hat (1a- oder 1b-Lage). "Wir unterhalten uns aber auch gerne mit jungen Computerfachleuten im Angestelltenverhältnis über den Schritt in die Selbständigkeit", erklärt Weber.

Mögliche Befürchtungen, sich in die unbekannte Foto- und Film-Branche einzuarbeiten, sind nach Angaben des Allkauf-Geschäftsführers unnötig. Nach seinen Erfahrungen sind "Kameras mit Sicherheit nicht schwieriger zu verkaufen als PCs". Zudem steht dem Vertriebspartner eine gebührenfreie Hotline für Fragen zur Verfügung. Der wesentliche Vorteil der Foto/Film-Abteilung besteht in einer Kundenfrequenz, wie sie ein reiner PC-Shop nur schwer erreichen könnte. Vor allem in den Urlaubsmonaten im Sommer brummt das Filmgeschäft. Und: "Der Kamera-Verkauf ist zwar momentan kein boomender, aber noch immer ein sehr stabiler und interessanter Markt", erklärt Weber. Auch das verstärkte Vordringen der digitalen Kameras mit PC-Schnittstelle kommt den Computer-Fachleuten entgegen.

Neben den Fremdprodukten (seit Jahren besteht eine Vertriebspartnerschaft mit Fujitsu ICL beziehungsweise früher ASI) bietet Allkauf seinen Partnern auch die Möglichkeit, die unter dem Label "a-company" erscheinenden CD-ROMs aus dem eigenen Haus zu vertreiben. Dabei handelt es sich um preiswerte Programme (19,90 Mark) wie zum Beispiel Kfz-Fahrtenbuch, gesetzliche Krankenkassen im Vergleich, Vokabel-Trainer und Lotto-Kalkulator. Auf diesem Gebiet suchen die Mönchengladbacher im übrigen noch

Software-Spezialisten mit kreativen Ideen für weitere Titel.

Wesentliche Vorteile für die Franchise-Nehmer sind nach Angaben des Allkauf-Geschäftsführers:

- zentral gesteuerte Marketing- und Werbemaßnahmen (jeden Montag liegt den NRW-Tageszeitungen ein Werbeflyer in Millionenauflage bei),

- Einkaufsvorteile,

- Hilfestellung bei Beginn (unter anderem Standort-Analysen, Mietvertragsberatung, Finanzierungsempfehlungen) und

- eigener technischer Kundendienst mit 19 Service-Stationen.

Interessant auch das Angebot an die Partner, einen unverkauften PC innerhalb von 14 Tagen wieder zurückzugeben und den Betrag gutgeschrieben zu bekommen. Darüber hinaus können die Franchise-Nehmer frei einkaufen, solange sie die Sortimentsgruppen einhalten. Die Franchisegebühr liegt bei fünf Prozent vom Umsatz. Je nach Voraussetzung wird auch eine Aufnahmegebühr von bis zu 20.000 Mark fällig. "Das hängt davon ab, was wir alles für den neuen Partner tun müssen", erklärt Weber. Die Ladeneinrichtung und Erstausstattung gehen extra. Ein wesentliches Element ist auch die Bereitschaft des Unternehmers, seine Geschäftszahlen einmal im Quartal der Allkauf-Zentrale zu melden. Allkauf ist in der Computerbranche nicht ganz unbeleckt. Bereits Mitte der 80er Jahre haben die Mönchengladbacher damit begonnen, Commodore-PCs in den SB-Warenhäusern zu verkaufen. "Wir haben hier sicher keine Riesen-Umsätze gemacht, aber viele Leute damit ins Haus gezogen", erinnert sich Weber. Noch heute gibt es in den SB-Warenhäusern die "Media"-Abteilungen mit Foto/Film, Telekommunikation und Computer. Das Sortiment entspricht dem in den Franchise-Läden. Der Computerumsatz lag 1995 insgesamt bei etwa 150 Millionen Mark. Tendenz: steigend. (sic)

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