Alpenland kauft Katze im Sack: Schnäppchen für Fachhändler?

13.01.2000
Der bayrische Fachhändler Alpenland schnappte sich nach der CHS-Pleite die Konkurs-masse des Broadliners. In nur einer Woche will der Wiederverkäufer die Ware losschlagen.

Die Restbestände aus dem CHS-Lager kamen unter den Hammer. 700 Interessenten reisten an, um bei der Auktion mitzubieten. Den Zuschlag erhielt der Fachhändler Alpenland. Geschäftsführer Meinrad Müller ersteigerte die Ladung von 22 Sattelschleppern für zwei Millionen Mark gemeinsam mit seinen Partnern der ARC Computervertriebs GmbH.

"Wir machen jetzt erst mal Inventur. CHS hatte ein Chaos-Lager: nichts geordnet, nichts sortiert. In etwa zwei Wochen haben wir alle Produkte registriert und können sie dann auch anbieten", sagt Müller.

Der Alpenland-Chef ließ sich bei dem Kauf von seiner Nase leiten. Eine Gelegenheit, vor der Auktion die Ware zu sichten, hatte er nicht. "Für uns hat sich das Geschäft gelohnt, draufgezahlt haben wir bestimmt nicht", versichert er im Gespräch mit ComputerPartner.

Zum Inhalt der 22 Sattelschlepper erklärt Müller: "Jeder, der Interesse hat, braucht sich nur den alten CHS-Katalog vornehmen, dann weiß er, was wir demnächst verkaufen." Von PCs über Monitore und Handys sei alles vertreten, was der Broadliner im Angebot hatte. "Wir werden die Ware allerdings weit unter CHS-Einkaufspreisen verkaufen - im Schnitt gehen wir 20 Prozent bei den Preisen runter", so Müller. Unter www.software.alpenland.com können sich interessierte Händler registrieren lassen. Nach der abgeschlossenen Inventur werden dann Tabellen mit den verfügbaren Produkten und Preisen versendet.

"Das Ganze ist für uns eine einmalige Geschichte. Kein Händler muss jetzt befürchten, dass im Markt Preissenkungen stattfinden. In acht Tagen haben wir die Ware unter die Leute gebracht", beruhigt Müller seine Wettbewerber. Welche finanzielle Erwartung der Alpenland-Chef an die Aktion hat, verrät er aber nicht. (ch)

www.software.alpenland.com

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