Die Geschichte der ITK-Distribution Teil 1

Als die Distis laufen lernten

freier Journalist in Traunstein

Vom Milliardenumsatz in die Pleite

Komsa-Gründer Gunnar Grosse (re.) mit seinen Mitstreitern (v.li.) Jürgen Unger, Jürgen Fuchs und Norbert Hanussek.
Komsa-Gründer Gunnar Grosse (re.) mit seinen Mitstreitern (v.li.) Jürgen Unger, Jürgen Fuchs und Norbert Hanussek.
Foto: Komsa AG

Interessanterweise entwickelte sich ab Anfang der 90er Jahre die Distributionsbranche zu einem Wirtschaftszweig, der mit dem Erwachsenwerden auf der einen Seite in einem prosperierenden Wirtschaftsumfeld von Umsatzrekord zu Umsatzrekord torkelte, auf der anderen Seite aber sich immer öfter in neuen Unternehmenskonstellationen zeigte. Eines von vielen Beispielen war die P&T Computer im hessischen Linden. Gründer Ralf Paul, 1989 mit dem Grossisten an den Start gegangen, war neun Jahres später Geschäftsführer der COS. Der Schweizer Konzern hatte damals Gefallen am aufstrebenden Grossisten P&T gefunden. Zwei Jahre später, 2000, war allerdings für Paul Schluss bei COS. Konzernchef Kurt Früh ordnete an, dass er seine Sachen aufzuräumen und das Büro zu räumen habe.

Während sich die Grossisten in der alten Bundesrepublik neu ordneten, fand die Distribution in den neuen Ländern ab 1989 ein neues Betätigungsfeld; und damit die Aufgabe, eine IT- und TK-Handelsstruktur aufzubauen und für sich zu gewinnen. Einer der ersten war Gunnar Grosse. Der Schwede erinnerte sich, dass seine Familie ursprünglich aus dem sächsischen Hartmannsdorf stammte und dort einen Bauernhof besaß. In diese Gemeinde, nicht weit von Chemnitz entfernt, zog es 1990 den etablierten Unternehmer. Grosse erkannte damals, dass der noch junge Mobilfunkmarkt für Deutschland einmal von großer sein wird. Also gründete er mit 50 Jahren 1992 im Bauernhof in Hartmannsdorf die Komsa Kommunikation Sachsen GmbH und importierte Ericsson-Mobiltelefone. Damit konnte er seine These umsetzen, die da lautete: "Nach der Wende wurden am meisten Telefone gesucht. Alle wollten anrufen, aber kaum einer konnte". Grosse konnte liefern, baute das Unternehmen zu einer Gruppe mit mehr als 800 Millionen Euro Umsatz aus. Und Grosse war nicht allein in der Region zwischen Ostsee und Erzgebirge. Einer von Vielen war Hubert Wolf, der 1992 zu den Distributionsgründern gehörte. Er ging in Meuselwitz mit der Bluechip an den Markt, die vor allem mit Eigenmarke, B-t-O und Distribution sich kontinuierlich festigen konnte.

Dass für einen Distributionschef körperliche Länge durchaus von Nutzen sein kann, diese Erfahrung machte Michael Kaack als Macrotron-Chef Mitte der 80er Jahre in Japan. 'Peripherie, also Matrixdrucker waren sehr teuer, versprachen sehr gute Handelsspannen. Die wollte ich in Deutschland vertreiben. Also fuhr ich nach Japan auf eine Bürogerätefachmesse, die damals nur wenige Leute besuchten. Mit meiner körperlichen Größe überragte ich alle anderen Besucher und hatte so den besten Überblick. Die Druckerhersteller hatten zwar zum Teil Niederlassungen in Deutschland. Aber ich überzeugte sie davon, dass wir über unser Händlernetz effizienter sind. Es dauerte nicht lang, da hatten wir die Vertriebsrechte für Juki und Brother.'
Dass für einen Distributionschef körperliche Länge durchaus von Nutzen sein kann, diese Erfahrung machte Michael Kaack als Macrotron-Chef Mitte der 80er Jahre in Japan. 'Peripherie, also Matrixdrucker waren sehr teuer, versprachen sehr gute Handelsspannen. Die wollte ich in Deutschland vertreiben. Also fuhr ich nach Japan auf eine Bürogerätefachmesse, die damals nur wenige Leute besuchten. Mit meiner körperlichen Größe überragte ich alle anderen Besucher und hatte so den besten Überblick. Die Druckerhersteller hatten zwar zum Teil Niederlassungen in Deutschland. Aber ich überzeugte sie davon, dass wir über unser Händlernetz effizienter sind. Es dauerte nicht lang, da hatten wir die Vertriebsrechte für Juki und Brother.'
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