Mobile World Congress 2013

Am Horizont der Mobilfunkbranche

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Herausforderungen für den Handel

Für den stationären Handel sieht Nicholas McQuire, Vice President Mobile Enterprise Strategies EMEA beim Marktforscher IDC, darin eine Herausforderung. Gleichzeitig wird es seiner Meinung nach eine weitaus größere Anzahl von Geschäftsmodellen geben, mit denen sich Mobilfunk-Shops und Systemhäuser im Mobility-Segment gegenüber ihren Kunden platzieren können. Das heißt für den Handel, sich schneller als in manchen anderen Segmenten auf dem Laufenden zu halten, denn die Grenzen zwischen privatem und geschäftlichem Nutzen verschwinden zunehmend.

"Der Fachhandel muss sich darauf einstellen, dass Kunden Lösungen erwarten, die die verschiedenen Endgeräte integrieren. Dazu müssen entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden." Jörg Hartmann, Vice President Workplace Systems Sales
"Der Fachhandel muss sich darauf einstellen, dass Kunden Lösungen erwarten, die die verschiedenen Endgeräte integrieren. Dazu müssen entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden." Jörg Hartmann, Vice President Workplace Systems Sales

"Endgeräte wie Smartphones, Tablets, Notebooks und PCs wachsen stärker zusammen. Der Fachhandel muss sich darauf einstellen, dass Kunden Lösungen erwarten, die all diese Endgeräte integrieren. Dazu müssen entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden. Dies betrifft allerdings nicht nur die Endgeräte, sondern auch die Back-End-Infrastruktur, wie zum Beispiel Cloud und Managed-Mobile-Services. Hier ergeben sich typischerweise auch jede Menge Möglichkeiten in Sachen App-Entwicklung", sagt der Fujitsu-Manager.

Vor allem im Consumer-Segment wird der Beratungsbedarf extrem ansteigen, da viele Käufer oft nicht wissen, zu welchen Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten ihr neues Smartphone fähig ist. Die zunehmende Heimvernetzung lässt grüßen. "Ich erzähle nichts Neues, wenn ich sage, dass die größte Herausforderung für den stationären Fachhandel der stetig wachsende E-Commerce ist. Mit zunehmender Vernetzung von Geräten wie Smartphone, Tablet-PC, Digitalkamera, TV und vermehrt auch der Weißen Ware wie Kühlschrank, Mikrowelle und Waschmaschine wächst jedoch der Beratungsbedarf der Nutzer. Hier sehe ich große Chancen für den Fachhändler, seinen Kunden mit ihren individuellen Bedürfnissen anders als ein Webshop als kompetenter Berater zur Seite zu stehen", sagt Samsung-Manager Börner.

Finetuning ist angesagt

Fragt man die Hersteller nach den aktuellen und künftigen Highlights der Mobility-Branche, so haben sie für jeden Privatkunden und für jedes Unternehmen ein breit gefächertes Angebot in der Schublade. Auf der Produktseite wird es in diesem Jahr jedoch eher an das Finetuning gehen. Einige wenige Hersteller warteten auf dem Mobile World Congress 2012 endlich mit Weltneuheiten in Sachen Formfaktor auf. Convertible Tablets und Tablets mit andockbarer Tastatur sorgten für große Augen bei den Besuchern. Solche bahnbrechenden Neuigkeiten mit entsprechender medialer Aufmerksamkeit sind bisher auf dem diesjährigen MWC nicht zu finden.

"Channel-Partnern bietet die Desktop-Virtualisierung zahlreiche Möglichkeiten, die passenden Lösungen und Services anzubieten." Hagen Dommershausen, Marketing Director Central Europe bei Dell Wyse
"Channel-Partnern bietet die Desktop-Virtualisierung zahlreiche Möglichkeiten, die passenden Lösungen und Services anzubieten." Hagen Dommershausen, Marketing Director Central Europe bei Dell Wyse
Foto: Dell

Aufseiten der Hersteller ist eher die Rede von verbesserten Displays, leistungsfähigeren Prozessoren und Kameras sowie von der Erweiterung der hard- und softwareseitigen Interaktion mit anderen Geräten und Services. So zum Beispiel das Angebot von Dell Wyse: "Dell Wyse PocketCloud besteht aus verschiedenen Softwareprodukten (Apps) für den Zugang auf physische oder virtuelle Desktops mittels eines Smart Devices. Somit ist der Kunde in der Lage, einen vollständigen Microsoft-Windows-Desktop auf einem mobilen Endgerät zu betreiben, gezielt Dateien auf seinem verteilten Speicher zu suchen und sie mit anderen zu teilen. Die Desktop-Virtualisierung ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Technologie, ermöglicht sie doch durch die zentrale Bereitstellung von Daten und Applikationen erst den mobilen Zugang von unterschiedlichen Geräten, von jedem Ort und zu jeder Zeit. Channel-Partnern bieten sich so zahlreiche Möglichkeiten, die passenden Lösungen und Services anzubieten", führt Hagen Dommershausen, Marketing Director Central Europe bei Dell Wyse, aus.

"Smartphones werden größer, aber zusammengerollt in die Tasche passen." Björn Bourdin, Director Marketing Customer Unit Central Europe bei Sony Mobile Communications
"Smartphones werden größer, aber zusammengerollt in die Tasche passen." Björn Bourdin, Director Marketing Customer Unit Central Europe bei Sony Mobile Communications
Foto: Sony

Die Geräteanbieter bringen ihre Produkte auf den nächsten Level und lassen sich entsprechende Features oder Geräteeigenschaften einfallen, die ein spezielles Produkt von anderen Geräten abheben kann. "Ein spannendes Thema dieses Jahr wird sicher die Displaygröße sein, die zwischen Smartphone und Tablet noch nicht vollständig definiert ist. Wir sehen allerdings auch die Kombination von Widerstandsfähigkeit durch weitestgehend kratzfestes Glas, Wasser- und Staubdichte und einem eleganten Design wie in unserem Xperia Z. Robustheit ist nicht nur Outdoor-Geräten vorbehalten und muss kein klobiges Design bedeuten", argumentiert Björn Bourdin, Director Marketing Costumer Unit Central Europe bei Sony Mobile Communications.

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