Mobile World Congress 2013

Am Horizont der Mobilfunkbranche

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Schnell, schneller, am schnellsten

Was für die Gerätehersteller die Prozessorgeschwindigkeit, ist für die Mobilfunk-Carrier ein schneller Datendurchsatz. Beides sollte im günstigsten Fall zusammenpassen. Tut es aber nicht. Denn mit dem Aufstellen einiger neuer Sendemasten seitens der Provider ist es nicht getan. Während mit Quad-Core-Prozessoren und LTE-Technologie ausgestattete Tablets und Smartphones in den Händen der Verbraucher bereits mit den Füßen scharren, argumentieren die Carrier mit einer zusätzlichen LTE-Bremse, auf die sie nur bedingt Einfluss nehmen können: die Bundesnetzagentur. Von monatelanger Bearbeitungszeit von Anträgen für neue Richtfunkstrecken seitens der Behörde ist die Rede. "Der Prozess ist so mühsam, als würde man einen Fußballplatz mit der Nagelschere mähen. Erst versteigert die Regierung teuer die Frequenzen für LTE, und dann ist sie überrascht davon, dass wir die Netze auch wirklich ausbauen", sagte Thomas Ellerbeck, Mitglied der Vodafone-Geschäftsleitung, kürzlich in einem Gespräch mit dem Magazin "Der Spiegel".

Der Druck der Smartphone- und Tablet-Hersteller ist groß. "Es gibt neben Mobile Gaming und Mobile TV noch viele weitere Themen wie Mobile Health oder Mobile Payment, die zusätzlich zu entsprechenden Bandbreiten der Netze auch noch einen ganz anderen Level von Security erfordern. Für Carrier und Hoster bedeutet das, sich auf Cloud-Lösungen vorzubereiten und in entsprechende Infrastruktur zu investieren. Der breite Ausbau schneller Netze ist dafür natürlich ebenso eine Voraussetzung. Hierbei sollte der LTE/4G-Ausbau noch deutlich beschleunigt werden. Endgeräte, die heute auf den Markt kommen, nutzen diese Technologie bereits", drängelt Fujitsu-Manager Hartmann.

Um des zunehmenden Datenvolumens in annehmbarer Zeit Herr zu werden, nennt beispielsweise Motorola-Manager Gerbershagen ein alternatives Verfahren - bleibt aber trotzdem im Kernpunkt des Netzausbaus der gleichen Meinung: "Provider und Daten-Hoster sollten intelligente Technologien nutzen. Google arbeitet beispielsweise an einer Ergänzung des http-Protokolls SPYD (gesprochen: speedy für schnell, Anmerkung der Redaktion), um die zu übertragenden Datenmengen bei gleichem Informationsgehalt zu reduzieren. Dadurch sinken die Zugriffszeiten und -anfragen, sodass dann auch die Carrier entlastet werden. Bei den Daten-Hostern und Carriern können innovative Komprimierungen für eine optimierte Datenübertragung sorgen. Hier sind sicherlich Investitionen in den LTE-Ausbau gefragt.

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