Amazon und Ingram Micro arbeiten Hand in Hand

06.09.2001
Der Online-Händler Amazon startet den PC-Verkauf in Amerika. Der Broadliner Ingram Micro übernimmt dabei Vertrieb und Logistik. In Deutschland gilt diese Geschäftvereinbarung nur für Software, nicht für Computer. Noch nicht!

Amazon hat einen Internet-Store für neue und gebrauchte PCs eröffnet. Der Online-Händler verkauft sowohl Desktops, Notebooks als auch mobile Endgeräte wie PDAs von Apple, Compaq, Hewlett-Packard, IBM und Toshiba. Über eine Hand voll Partner will der Online-Händler gegen eine Provision auch gebrauchte Computer anbieten.

Für Logistik und Vertrieb des neuen PC-Angebots hat sich Amazon das Know-how des Distributors Ingram Micro gesichert. Nachdem ein Kauf über die Website von Amazon getätigt wurde, erwirbt der Online-Händler den Computer zum Großhandelspreis von Ingram, das den Rechner dann direkt an den Kunden ausliefert.

Auch die deutsche Tochtergesellschaft des US-Broadliners, Ingram Macrotron, unterhält schon seit längerem eine Geschäftsbeziehung mit Amazon - allerdings nicht für den PC-Vertrieb. Noch nicht: "Würde Amazon einen entsprechenden Auftrag an uns vergeben, würden wir diesen auch ausführen", erklärt Gerhard Schulz, Geschäftsführer Vertrieb bei Ingram Macro-tron gegenüber ComputerPartner. Er begründet den derzeitigen Stand damit, dass eine Zusammenarbeit im PC-Bereich sich bislang nicht ergeben habe, weil die Umsätze der Online-Händler in Deutschland im Vergleich zu den USA noch wesentlich geringer sind und weit hinter den Erwartungen zurück blieben.

Für Software- und Multimediaprodukte trifft das nicht zu. In diesem Bereich arbeitet Ingram Macrotron seit Dezember 2000 mit Amazon zusammen. "Derzeit aber nur für Software und Multimediaprodukte von Herstellern wie Symantec, Microsoft, Adobe, Macromedia, Compaq, Palm und Psion", versichert Schulz.

www.amazon.com

www.ingrammicro.com

ComputerPartner Meinung

Amazon steigt in einen nahezu gesättigten PC-Markt ein, in dem die Gewinne dramatisch einbrechen. Aber während sich Dell und Gateway in einem Preiskrieg bekämpfen, sieht Amazon im Online-Verkauf von Computern ein attraktives Geschäftsfeld. Bislang gilt das nur für die USA. Sobald der deutsche Markt reif für dieses Geschäftsmodell ist, wird der Online-Händler auch hierzulande tätig werden. Mit Ingram Macrotron steht der Erfüllungsgehilfe dann schon parat. (hei)

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