Gängelung

Amazon verbietet Händlern günstigere Preise

25.03.2010
Händler, die über Amazon vertreiben, dürfen ihre Ware im eigenen Shop nicht billiger anbieten. Das sehen die neuen Richtlinien für gewerbliche Verkäufer vor.
Amazon will Händlern die Preisgestaltung im eigenen Shop vorschreiben.
Amazon will Händlern die Preisgestaltung im eigenen Shop vorschreiben.

Händler, die über die E-Business-Plattform Amazon vertreiben, dürfen ihre Ware im eigenen Shop nicht billiger anbieten. Das sehen die neuen Richtlinien für gewerbliche Verkäufer vor. Amazon nennt dies "Preisparität". Die Begründung des E-Commerce-Unternehmens: Kunden erwarten, dass die Preise bei Amazon im Vergleich zu anderen Einkaufsplattformen gleich gut oder besser sind.

Für die Fachhändler "bedeutet Preisparität, dass der Artikelpreis und der Gesamtpreis (insgesamt zu zahlender Preis, ohne Steuern) für alle Artikel, die ein Verkäufer auf Amazon.de anbietet, im Vergleich zu anderen nicht ladengeschäftgebundenen Vertriebskanälen dieses Verkäufers, grundsätzlich gleich günstig oder günstiger sein müssen", heißt es in den "Informationen zur Preisgestaltung" auf der Amazon-Seite im Internet.

Die neue Richtlinie soll ab 31. März 2010 gelten. Großzügig räumt Amazon den Verkäufern aber ein " bis zum 1. Mai Zeit, die notwendigen Änderungen für die Preisparität einzuführen".

Der Plattform-Bertreiber weist in seinen "Informationen zu Preisgestaltung" darauf hin, dass für die neuen Richtlinien kein neuer Vertrag notwendig ist. Die Händler werden vielmehr zwangsumgestellt. "Sie stimmen den Bedingungen der Teilnahmebedingungen inklusive den Paritätspflichten bezüglich Preisen und anderen Bedingungen zu, indem Sie weiterhin am Amazon.de-Marketplace-Programm teilnehmen", heißt es dort.

Wer sich nicht an die Regeln hält, dem wird unverhohlen mit Rausschmiss gedroht: "Verkäufer, die nicht bereit sind, Preisparität zu bieten, sollten ihre Angebote entfernen, da Verkäufer, die unsere Geschäftsbedingungen nicht einhalten, das Recht, auf Amazon.de zu verkaufen, verlieren werden", schreibt Amazon.

Damit wird das alte Dilemma deutlich: Auch wenn Händler eigentlich in ihrer Preisgestaltung frei sind, müssen sie die Bedingungen akzeptieren. Ansonsten müssen sie eben auf den lukrativen Absatzkanal verzichten. (awe)

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