AMD hämmert langsamer

03.05.2001
Wie AMD unlängst bekanntgab, verzögere sich die Einführung der neuen Generation von Prozessoren mit dem 64-Bit-Kern "Hammer" um ein halbes Jahr. Ursprünglich sah die in Western-Romantik schwelgende Roadmap vor, dass der nach einer Banjo-Anschlag-Technik benannte Athlon-Neuling "Clawhammer" für Desktop-PCs und Low-End-Server schon im ersten Quartal 2002 auf den Markt kommen soll. Stattdessen ist mit der Massenfertigung jetzt nicht vor der zweiten Hälfte des Jahres 2002 zu rechnen. Die ersten Testmuster sollen den Herstellern aber schon vor Ablauf dieses Jahres zur Verfügung stehen. Als Grund für die Verzögerung gibt AMD an, dass man sich entschieden habe, den ersten 64-Bit-Chip gleich mit 0,13-Mikron-Struktur und "Silicon-on-Isolator" (SOI) zu fertigen. Entwickelt wird der Prozessor in AMDs modernsten Werk in Dresden, das derzeit nur zu 50 Prozent ausgelastet ist, bis Jahresende aber seine volle Kapazitätsrate erreichen soll.Beobachtern zufolge müsse sich AMD trotz erheblicher Preisnachlässe bei Intel keine Sorge machen, durch die verzögerte Einführung der 64-Bit-Prozessoren wieder Marktanteile zu verlieren. Denn als einziges vergleichbare Produkt führt Intel den "Itanium" ins Rennen, der im Unterschied zu AMDs "Hammer" einen völlig neuen Befehlssatz aufweist, was heißt, dass sich x86-Software nur in einem relativ langsamen Emulationsmodus ausführen lässt. Somit sei der "Itanium" kein wirklicher Konkurrent zu den neuen 64-Bit-Prozessoren von AMD. Kernproblem, warum mit älteren Compilern erstellte Software auf den neuen Intel-Prozessoren wie dem bereits verfügbaren Pentium IV nicht wirklich schneller läuft, sind die 144 neuen Multimediabefehle SSE2 (Streaming SIMD Extension). Adobe hat für die Nutzer von "Photoshop 6.0" jedoch ein Plugin angekündigt, das bei einigen Funktionen im Zusammenspiel mit SSE2 eine Leistungssteigerung von bis zu 70 Prozent versprechen soll. Andere Software-Hersteller werden dem Beispiel sicherlich folgen. Jüngsten Marktdaten zufolge hat AMD bei PC-Prozessoren mittlerweile schon einen Marktanteil von 20,8 Prozent, wohingegen der von Intel auf 77,5 Prozent geschrumpft ist. Besonders Federn gelassen hat Intel im OEM-Markt. Wie in ComputerPartner berichtet, wollen große Integratoren und Distributoren zu über der Hälfte nur noch AMD-Prozessoren verbauen. Im High-End-Segment ist AMD derzeit jedoch noch relativ chancenlos. Das soll sich aber ändern.Während der "Clawhammer" dank der 0,13-Mikron-Technologie nur eine Fläche von 100 Quadratmilimetern haben soll und damit auch für den Einsatz in Notebooks geeignet wäre, ist der "Sledgehammer" (Schmiedehammer), mit dem AMD antreten will, um Intel Anteile im High-End-Segment abzujagen, aufgrund seiner größeren Leistung und Fläche rein auf den Einsatz in Workstations, hochwertigen Desktop-Systemen und Servern ausgelegt. Bis der Schmiedehammer zuschlägt, werden aber noch mindestens 15 Monate vergehen. Viel Zeit zum Ausruhen hat Intel aber nicht. Denn derweil arbeitet Transmeta im Auftrag von AMD an der Erweiterung der Codemorphing-Software für die Crusoe-Prozessoren, welche die 64-Bit-Modi des "Sledgehammer" beherrschen soll. Ziel ist die Entwicklung eines schnelleren Emulators für das Testen von 64-Bit-Software noch lange bevor der "Sledgehammer" tatsächlich zur Verfügung steht. Ob das Emulationspaket auch SSE2 umfasst, ist noch unklar. Die Umsetzung dürfte nicht leicht sein. Der "Sledgehammer" soll die Multimedia-Extensions jedoch erklärtermaßen unterstützen. (kh)

Wie AMD unlängst bekanntgab, verzögere sich die Einführung der neuen Generation von Prozessoren mit dem 64-Bit-Kern "Hammer" um ein halbes Jahr. Ursprünglich sah die in Western-Romantik schwelgende Roadmap vor, dass der nach einer Banjo-Anschlag-Technik benannte Athlon-Neuling "Clawhammer" für Desktop-PCs und Low-End-Server schon im ersten Quartal 2002 auf den Markt kommen soll. Stattdessen ist mit der Massenfertigung jetzt nicht vor der zweiten Hälfte des Jahres 2002 zu rechnen. Die ersten Testmuster sollen den Herstellern aber schon vor Ablauf dieses Jahres zur Verfügung stehen. Als Grund für die Verzögerung gibt AMD an, dass man sich entschieden habe, den ersten 64-Bit-Chip gleich mit 0,13-Mikron-Struktur und "Silicon-on-Isolator" (SOI) zu fertigen. Entwickelt wird der Prozessor in AMDs modernsten Werk in Dresden, das derzeit nur zu 50 Prozent ausgelastet ist, bis Jahresende aber seine volle Kapazitätsrate erreichen soll.Beobachtern zufolge müsse sich AMD trotz erheblicher Preisnachlässe bei Intel keine Sorge machen, durch die verzögerte Einführung der 64-Bit-Prozessoren wieder Marktanteile zu verlieren. Denn als einziges vergleichbare Produkt führt Intel den "Itanium" ins Rennen, der im Unterschied zu AMDs "Hammer" einen völlig neuen Befehlssatz aufweist, was heißt, dass sich x86-Software nur in einem relativ langsamen Emulationsmodus ausführen lässt. Somit sei der "Itanium" kein wirklicher Konkurrent zu den neuen 64-Bit-Prozessoren von AMD. Kernproblem, warum mit älteren Compilern erstellte Software auf den neuen Intel-Prozessoren wie dem bereits verfügbaren Pentium IV nicht wirklich schneller läuft, sind die 144 neuen Multimediabefehle SSE2 (Streaming SIMD Extension). Adobe hat für die Nutzer von "Photoshop 6.0" jedoch ein Plugin angekündigt, das bei einigen Funktionen im Zusammenspiel mit SSE2 eine Leistungssteigerung von bis zu 70 Prozent versprechen soll. Andere Software-Hersteller werden dem Beispiel sicherlich folgen. Jüngsten Marktdaten zufolge hat AMD bei PC-Prozessoren mittlerweile schon einen Marktanteil von 20,8 Prozent, wohingegen der von Intel auf 77,5 Prozent geschrumpft ist. Besonders Federn gelassen hat Intel im OEM-Markt. Wie in ComputerPartner berichtet, wollen große Integratoren und Distributoren zu über der Hälfte nur noch AMD-Prozessoren verbauen. Im High-End-Segment ist AMD derzeit jedoch noch relativ chancenlos. Das soll sich aber ändern.Während der "Clawhammer" dank der 0,13-Mikron-Technologie nur eine Fläche von 100 Quadratmilimetern haben soll und damit auch für den Einsatz in Notebooks geeignet wäre, ist der "Sledgehammer" (Schmiedehammer), mit dem AMD antreten will, um Intel Anteile im High-End-Segment abzujagen, aufgrund seiner größeren Leistung und Fläche rein auf den Einsatz in Workstations, hochwertigen Desktop-Systemen und Servern ausgelegt. Bis der Schmiedehammer zuschlägt, werden aber noch mindestens 15 Monate vergehen. Viel Zeit zum Ausruhen hat Intel aber nicht. Denn derweil arbeitet Transmeta im Auftrag von AMD an der Erweiterung der Codemorphing-Software für die Crusoe-Prozessoren, welche die 64-Bit-Modi des "Sledgehammer" beherrschen soll. Ziel ist die Entwicklung eines schnelleren Emulators für das Testen von 64-Bit-Software noch lange bevor der "Sledgehammer" tatsächlich zur Verfügung steht. Ob das Emulationspaket auch SSE2 umfasst, ist noch unklar. Die Umsetzung dürfte nicht leicht sein. Der "Sledgehammer" soll die Multimedia-Extensions jedoch erklärtermaßen unterstützen. (kh)

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