AMD macht seine Partner fit

16.07.2007
Der "AMD Business Open Day" von AMD gab den Teilnehmern die Möglichkeit, hinter die Kulissen von Intels Hauptwettbewerber zu schauen. Fachhändler und Distributoren informierten sich über den Merger mit ATI, Channel-Initiativen und das Trendthema "Green IT".

Von Alexander Roth

Den ersten "AMD Business Open Day", zu dem der Chiphersteller gemeinsam mit ChannelPartner rund 50 Reseller und Distributionsvertreter ins Dresdner Edel-Hotel Taschenbergpalais eingeladen hatte, mit einem einzigen Fazit zu beschreiben, ist aufgrund der vielen inhaltlichen Schwerpunkte fast nicht möglich. Doch wenn es eine Quintessenz gibt, dann die: In Sachen Channel-Initiativen und Produktneuheiten kann der Fachhandel in den nächsten Quartalen von AMD mit Sicherheit einiges erwarten.

Im Vordergrund steht dabei das "Validated Solutions Programm" (AVS), in dessen Rahmen Fachhändler Motherboards mit der Chipsatztechnologie des Herstellers bestellen können. Bereits vor einigen Monaten hatte AMD angekündigt, das Programm um vier neue 64-Bit-Chipsätze, die auf der neuen "AMD 690G"-Serie basieren, auf acht zu erweitern, während die Zahl der kooperierenden Plattformhersteller auf vier beschränkt bleiben soll.

Stefan Huber, Michael Detwiler und Ron Myers von AMD, der eigens aus der texanischen Firmenzentrale angereist war, beschrieben die Merkmale der neu ins Programm aufgenommenen Motherboards. Beispielsweise lasse sich dank der integrierten, hauseigenen Grafikchipsätze (ATI Radeon X1250) Microsofts Vista grafisch nun voll ausspielen.

Myers betonte zudem, dass AMD den angebotenen Fachhandelsservice im Rahmen von AVS, wie Telefon-Support und Hardwareaustausch, weltweit deutlich ausbauen werde.

Infos zum Merger mit ATI

Besonders interessiert zeigten sich die "Business Day"-Teilnehmer an der Übernahme des Grafikkartenlieferanten ATI im vergangenen Jahr: Klaus Ringwald, ehemals selbst bei ATI tätig, sagte, die Integration seines alten Arbeitgebers in AMD lasse sich nun als "vollständig abgeschlossen" bezeichnen. Seit Mai 2007 seien auch die Partnerprogramme beider Hersteller fertig "verschmolzen" - wobei es dem Chiphersteller gelungen sei, die Mehrheit der ehemaligen reinen Grafikboard-Partner an Bord zu behalten.

Ausschlaggebend sei dabei gewesen, dass sämtliche Produkt- und Channel-Verantwortliche von ATI nun weiter beim Hersteller beschäftigt sind, "was auch zeigt, wie ernst es ATI mit der Übernahme meint", so Ringwald am Rande der Veranstaltung zu ChannelPartner.

Hoffungsfroh stimme ihn auch, dass die IT-Branche zunehmend auf neue, grafisch hochwertige Formate wie "HD" und "Direct X10" setze, Techniken, die ATI mit den neuen Grafikkarten unterstütze. Auch in puncto gemeinsame Produkt-Bundles von ATI/AMD, beispielsweise im Rahmen vom AVS, könne sich der Channel noch einiges vom Hersteller erhoffen, so Ringwald.

Zu den weiteren Gastrednern gehörten unter anderem Christoph Stoica vom Linux-Lieferanten Novell, der gemeinsame Marketing- und Produktkampagnen seines Arbeitgebers mit AMD ankündigte, sowie Per Bahr und Thorsten Doege: Sie berichteten zu AMDs Aktivitiäten in den Bereichen "Öffentlicher Sektor" und CPU/GPU-Entwicklung.

Green-IT als Chance für den Fachhandel

Auch ChannelPartner kam zu Wort: Chefredakteur Christian Meyer referierte vor einem wahrlich gebannten Publikum, dass das neue Branchenthema "Green-IT" für Hersteller wie Fachhändler deutlich mehr als nur eine Worthülse sein kann: "Grüne", umweltfreundliche IT-Technik herzustellen und zu verkaufen lasse sich, wenn man es richtig anpackt, als viel versprechendes Alleinstellungsmerkmal einsetzen: Die Akzeptanz bei den Endkunden sei dank der starken Medienpräsenz von ökologischen Themen mittlerweile erreicht - Meyer verwies auf das Marktforschungsunternehmen Experton, das herausgefunden hat, dass schon jetzt über die Hälfte aller Konsumenten bereit wären, für umweltfreundliche IT zusätzliches Geld auszugeben. Zudem stellte Meyer Neuheiten zum Channel Champions Award im Herbst 2007 vor (siehe Kasten).

Beide Themen regten zur Diskussion an. Das Publikum hatte abends die Gelegenheit dazu: Der AMB Business Open Day klang auf einem Elbrundfahrtschiff beim geselligen Diner aus.

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