Test

AMDs Server-Prozessor Shanghai verblüfft

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Unsere Schwesterpublikation TecChannel hat AMDs brandneue Opteron-Server-CPUs „Shanghai“ mit 45-nm-Technologie getestet. Der Test klärt, ob höhere Taktfrequenzen, schnellerer Speicher und 6 MByte L3-Cache Geschwindigkeit und Energieeffizienz erhöhen können. Die Ergebnisse verblüffen.

Unsere Schwesterpublikation TecChannel hat AMDs brandneue Opteron-Server-CPUs „Shanghai“ mit 45-nm-Technologie getestet. Der Test klärt, ob höhere Taktfrequenzen, schnellerer Speicher und 6 MByte L3-Cache Geschwindigkeit und Energieeffizienz erhöhen können. Die Ergebnisse verblüffen.

Von Christian Vilsbeck, TecChannel

Vor gut einem Jahr stellte AMD seinen ersten Quad-Core-Opteron-Prozessors „Barcelona“ vor. Der überfällige und holprige Start der K10-Architektur wurde durch den TLB-Bug überschattet, wodurch der Hersteller erst im April 2008 fehlerfreie CPUs im so genannten "B3-Stepping" ausliefern konnte.

Für Intels Xeon-Prozessoren waren die AMD-CPUs trotzdem keine große Konkurrenz bei beliebten Servern mit zwei Sockeln. Die 45-nm-Xeons liegen in Geschwindigkeit und Energieeffizienz gegenüber den 65-nm-Barcelonas überwiegend vorne. Und zum Jahreswechsel 2008/2009 soll bereits die nächste Xeon-Generation mit "Nehalem"-Architektur auf den Markt kommen.

Höchste Zeit also für AMD, die nächste Opteron-Generation mit Code-Namen „Shanghai“ vorzustellen. Erstmals baut AMD die Vierkern-Server-Prozessoren in 45-nm-Technologie. Damit soll nicht nur die Energieeffizienz deutlich steigen, auch die Taktfrequenzen gehen endlich nach oben.

So arbeitet das im TecChannel-Testlabor untersuchte neue Topmodell "Opteron 2384" für Zwei-Sockel-Server mit 2,7 GHz Taktfrequenz. Viel wichtiger ist jedoch die von AMD maximal spezifizierte Energieaufnahme von nur 75 Watt. Neben der geringeren Strukturbreite sorgt die Smart-Fetch-Technologie – siehe nächste Seite – für gemäßigten Energiekonsum. Der bisher schnellste, im 65-nm-Verfahren produzierte Opteron 2360 SE mit 2,5 GHz Taktfrequenz ist noch mit 105 Watt spezifiziert.

Doch die Shanghai-Opterons bieten noch weitere Verbesserungen. So erweitert AMD den L3-Cache von 2 auf 6 MByte. Hier sollte je nach Anwendung ein merklicher Performance-Sprung möglich sein, denn bei der Cache-Größe liegt Intel bislang vorn. Wird doch vermehrt auf den Speicher zurückgegriffen, so steuert der 45-nm-Opteron nun gepufferte DDR2-DIMMs mit 800 statt nur 667 MHz Taktfrequenz an.

Wichtig laut AMD bleibt die Kompatibilität der neuen Opterons zu den bisherigen Sockel-F-Plattformen. Ein simples BIOS-Update genüge für den Einsatz der 45-nm-Opterons.

Im TecChannel-Testlabor vergleichen wir den neuen Opteron 2384 mit dem schnellsten 75-Watt-Vorgängermodell Opteron 2356 im identischen Zwei-Sockel-Server. Außerdem muss sich AMDs erster 45-nm-Prozessor gegen Intels Xeon-5400-Prozessoren beweisen. Wir überprüfen die Performance der CPUs bei Integer- und Floating-Point-Anwendungen wie Verschlüsselung, Rendering und Simulation. Die Geschwindigkeit bei Java-Applikationen wird ebenso untersucht wie die Energieeffizienz der Zwei-Sockel-Systeme. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Zur Startseite