Preisschlacht bei LCD-Fernsehern

"An fallende Preise gewöhnt"

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Gut für die Verbraucher, schlecht für die Hersteller: Aufgrund heftiger Preiskämpfe bei LCD-TVs steigt das wirtschaftliche Risiko innerhalb der Industrie.
Hohe Nachfrage, aber geringe Profite: Die Hersteller von LCD-TV-Geräten befinden sich in einer Preisschlacht.
Hohe Nachfrage, aber geringe Profite: Die Hersteller von LCD-TV-Geräten befinden sich in einer Preisschlacht.

TV-Geräte werden für die Verbraucher immer günstiger. Ihre Kostenvorteile wachsen angesichts eines heftigen Preiskampfs, den sich die Hersteller untereinander liefern. Damit steigt jedoch das wirtschaftliche Risiko innerhalb der Industrie. Zwar kurbeln die sinkenden Preise für LED-LCD-TVs den Absatz an, wie die Marktforscher von DisplaySearch prognostizieren. Gleichzeitig schrumpfen aber die Umsätze.

Die LCD-TV-Hersteller visieren ein "aggressives Wachstum" an. Schon in den vergangenen Monaten verschärfte sich das Absatztempo auf dem Markt – besonders von 40- und 32-Zoll-Geräten. Die Verkäufe von Modellen mit LED-Hintergrundbeleuchtung legten im zweiten Quartal um 110 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 9,5 Mio. Stück zu, teilen die Branchenexperten mit. Im vierten Quartal kann die Penetration 40 Prozent erreichen. Bis Jahresmitte 2011 wollen die Hersteller die 50-Prozent-Marke übertreffen.

"An fallende Preise gewöhnt"

Allerdings schaffen es die Erzeuger offenbar nicht, die hohe Nachfrage in bare Münze zu verwandeln und die Profite zu steigern. So wird diese von der eigenen Preisschlacht getrieben. "Die Industrie hat die Konsumenten in den vergangenen Jahren an fallende Preise gewöhnt", wird DisplaySearch-Analyst Paul Gray von der Financial Times Deutschland zitiert. Insgesamt gehen die Marktforscher 2010 von einem Absatzanstieg um 15 Prozent auf rund 242 Mio. Geräte aus. Bis 2014 klettern die Verkäufe laut Prognose auf 282 Mio. Einheiten. Die Umsätze der Branche schrumpfen im gleichen Zeitraum hingegen von knapp 117 auf 102,6 Mrd. Dollar.

Samsung ist nach DisplaySearch-Angaben weiterhin unangefochtener Weltmarktführer bei Flachbildschirmen. Zuletzt hat der Hersteller den Anteil auf 24,4 Prozent sogar ausgebaut. Sowohl bei LCD-TVs wie auch mit dem zweiten Rang bei Plasma-Fernsehern ist Samsung laut den Experten in allen Segmenten gut für den Wettbewerb positioniert. Dahinter folgen Elektronikkonzerne wie LG Electronics, Sony und Panasonic, die ihren Marktanteil auf Kosten kleinerer Hersteller ebenso ausbauen konnten. (pte/tö)

Zur Startseite