"An Hochschulen kommt man nur mit Partnern ran"

18.04.2002

Autodesk hat den Lehrbereich wieder als strategischen Markt entdeckt. Gemeinsam mit dem Spezialdistributor C+H will sich der Softwarehersteller wieder intensiver um die Kunden von morgen bemühen.

"Der Direktvertrieb an Universitäten und Schulen ist ein mühsames Abklappern", weiß Nikolaus Scholz, der bei Autodesk für den Industrievertrieb zuständig ist. Denn der Lehrbetrieb hat im Gegensatz zum kommerziellen Markt seine Besonderheiten: spezielle Investitionszyklen, eigene Abläufe und Richtlinien, und nicht zuletzt müssen Lehrer und Professoren anders als gewerbliche Kunden angesprochen werden.

Grund genug für Autodesk, sich für den - nach eigenen Angaben lange vernachlässigten - Bereich einen Partner zu suchen. Die Wahl fiel auf die C+H Ausbildungsmedien Distribution GmbH aus Rosenheim, die überwiegend Schulspezialisten wie Cobra und Cotec, aber auch die Online-Händler Tendi und Steckenborn beliefert. Ab Sommer dieses Jahres soll C+H exklusiv für Autodesk im Lehrbereich tätig sein, bereits auf der Cebit wurde mit der Zusammenarbeit begonnen. Als Partner am Autodesk-Stand bemühte sich C+H um die Schüler, Studenten und Lehrer. "Mit guter Resonanz", wie sich C+H-Geschäftsführerin Andrea Scheunemann freut. Der nächste Schritt ist eine Roadshow: Das Ziel sind die sechs bis acht wichtigsten Hochschulen im Bereich Maschinenbau und Architektur. Vor allem im Bereich Mechanik hat Autodesk Nachholbedarf festgestellt: "Da sind unsere Wettbewerber gut vertreten", so Scholz.

Für Autodesk ist das verstärkte Engagement im Hochschulbereich in erster Linie ein Imageprojekt: "Geld können wir als Hersteller damit nicht verdienen", gibt Scholz unumwunden zu. Bei einem momentanen Anteil von 0,5 Prozent am Gesamtumsatz ist beim Schulgeschäft Kundenbindung der Lohn der Mühe: "Wir wollen, dass die Schüler und Studenten so früh wie möglich unsere Produkte kennen lernen. Denn die Studenten von heute sind die Entscheider von morgen", so Scholz.

www.cuh.de

www.autodesk.de

ComputerPartner-Meinung:

Während die meisten Unternehmen dieser Tage dem kurzfristigen Profit hinterher hecheln, denkt Autodesk lobenswerterweise längerfristig und plant für die Zukunft. Angesichts solider Unternehmenszahlen und der geringen Bedeutung des Marktes geht der Hersteller allerdings auch kein großes Risiko ein. (st)

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