Analysesoftware wäscht das Gold aus dem Strom der Datenmassen

25.04.2002
Business-Intelligence-Lösungen entwickeln sich vom Mauerblümchen zur gefragten Diva. Matthias Verheyen*, IT-Consultant bei Csion, hat vier Olap-Tools unter die Lupe genommen und zeigt VARs die neuesten Trends in dem lukrativen Markt auf.

Business Intelligence umfasst eine Vielzahl elektronischer Systeme, die das Management bei ihren Entscheidungen unterstützen. Alle dienen dazu, die jeweiligen Firmendaten zu analysieren und aufzubereiten, um aus betriebswirtschaftlicher Sicht optimale Entscheidungen zu ermöglichen. Zu den gängigen Methoden für den Managementbereich gehört Olap (Online Analytical Processing). Olap-Tools ermöglichen es dem Anwender, Daten aus verschiedenen Perspektiven (slice und dice) und Detaillierungsstufen (drill) zu analysieren.

BI-Lösungen ziehen in die Fachabteilungen ein

Die Funktionen im Zusammenhang mit Olap haben sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt. Nahezu alle Hersteller bieten mittlerweile Business-Intelligence-Komplettlösungen an, in de- nen sie bislang getrennte Produkte wie Query-Tools, Report-Generatoren, Analysewerkzeuge und Data-Mining-Funktionalitäten zusammenfassen. Trotz der Unterschiede der einzelnen Tools lassen sich einige generelle Tendenzen in der Olap-Technologie insgesamt beobachten.

Aus Sicht des Anwenders hat sich etwa die Bedienbarkeit vereinfacht. Waren die ersten Tools noch auf den IT-Fachmann zugeschnitten, so wird mittlerweile der Mitarbeiter der Fachabteilung in die Lage versetzt, per "drag and drop" die gewünschten Analysen durchzuführen. Vor dem Hintergrund dieser erweiterten Anwendergruppe gewinnen auch neue Zugangs- möglichkeiten an Bedeutung. Beispiele hierfür sind die von einigen Herstellern angebotenen Portallösungen oder die Nutzung der Webtechnologie. Vor allem Internet- und Intranet-Thin-Clients etablieren sich als Alternative zu den bisher vorherrschenden Client-Server-Architekturen. Nahezu jeder Hersteller bietet mittlerweile eine Zugangsmöglichkeit über das Web an.

Als weiterer Trend zeichnet sich der verstärkte Einsatz von Push-Technologien ab. Damit lassen sich Berichte oder Kennzahlen ereignis- oder zeitgesteuert automatisch einem ausgewählten Abnehmerkreis zuführen. Dabei kann es sich um den Versand eines Standardreports per E-Mail oder um die Übertragung eines Alarm-Reports an einen Personal Digital Assistant (PDA) handeln.

Vier Olap-Tools stellen sich dem Csion-Test

Aus DV-technischer Sicht spielen offene Architekturen eine zunehmend wichtige Rolle. Dadurch lassen sich eine große Zahl unterschiedlicher Datenquellen an die BI-Lösungen anbinden und Schnittstellen zu den anderen Sys-temen im Unternehmen bereitstellen. Die Olap-Komplettlösungen sind nicht mehr nur isolierte Systeme zur reinen Datenanalyse, sondern bringen die Voraussetzungen mit, um beispielsweise Lösungen für das Customer-Relationship-Management (CRM) wirkungsvoll einzubinden.

Interessierte VARs haben die Qual der Wahl unter einer Vielzahl von Analysesoftware-Anbietern. Die Unternehmensgruppe Csion hat in ihrem Business-Intelligence-Labor vier Olap-Produkte einem Leistungsvergleich unterzogen. Der IT-Consultant verglich die Olap-Tools der vier Business-Intelligence-Herstellern Business Objects, Microstrategy, Brio Technology und Applix. Die Auswahl orientierte sich auch an den verschiedenen Olap-Architekturen Relational (R-Olap), Hybrid (H-Olap) und Desk Top (D-Olap).

Neben der Bedienbarkeit, der Marktstärke und der Skalierbarkeit der einzelnen Werkzeuge standen Reporting-Analyse-Möglichkeiten sowie Arbeitsgeschwindigkeit und Datenmodellierung im Vordergrund. Als weitere Bewertungskriterien nennt Csion die Architektur des Tools, seine Administrierbarkeit, die Funktionalität der Weblösung sowie die Integration der Daten in die entsprechenden Systeme und die Hardware- beziehungsweise Softwareunterstützung der jeweiligen Modelle.

In der ComputerPartner-Rubrik Markt erfahren Sie auf Seite 32, wie groß das Wachstumspotenzial von Business-Intelligence-Lösungen ist, welche vertikalen Märkte am lukrativsten sind und welche Software-Hersteller die besten Karten im Kampf um Marktanteile haben. (hei)

www.csion.de

* Matthias Verheyen, Unternehmensberater bei der Unternehmens-gruppe Csion.

Zur Startseite