Anbieter leiht Vertriebsleute an Partner aus

27.06.2002
Die fusionierten Soft-Research GmbH und Szymaniak Software sollen als Exact Deutschland am 1. August ihre geschäftliche Tätigkeit aufnehmen. Gleichzeitig tritt ein neues vereinheitlichtes Partnerprogramm in Kraft.

Ab sofort steht die kaufmännische Standardsoftware für den Mittelstand "Exact Pro" zur allgemeinen Verfügung. Als Anbieter fungiert dabei die neu zu gründende Exact Deutschland. Dort werden die zwei deutschen Töchter der niederländischen Exact-Gruppe, Soft-Research und Szymaniak Software, zusammengefasst. Und von dort wird ausschließlich der deutsche Markt bedient. Als Geschäftsführer von Exact Deutschland wird Thomas Lünenborg fungieren, bis dato schon Geschäftsführer der Soft-Research GmbH und der Exact Software GmbH. Letztere, mit Firmensitz in Köln, wird als die deutsche Niederlassung der Exact-Gruppe agieren und sich um die international aktiven Kunden direkt kümmern.

Vertriebsleute gesucht

Um die immer noch getrennte Händlerschaft von Szymaniak und Soft-Research zu vereinigen, hat Lünenborg ein neues Partnerprogramm verabschiedet. Als dessen Highlight ist die Tatsache hervorzuheben, dass Exact ausgewählten Händlern für ein halbes Jahr einen Vertriebsmitarbeiter zur Seite stellen wird. Dieser wird dann seine gesamte Arbeitszeit dem Partner widmen, ihn bei Kundenbesuchen begleiten und ihn auch in die technischen Feinheiten von Exact Pro einweisen. Selbstverständlich bezahlt der Softwarehersteller weiterhin das Gehalt seines Vertriebsbeauftragten, der Händler muss ihm nur einen funktionsfähigen Arbeitsplatz mit PC und Telefon zur Verfügung stellen.

Das Ganze soll am 1. August beginnen, und zu diesem Zweck plant Exact, 30 zusätzliche Vertriebsmitarbeiter einzustellen. 20 von ihnen werden auch sofort zu ausgewählten Fachhandelspartnern abkommandiert, nach anderthalb Jahren sollen dann auch alle 60 zurzeit aktiven Exact-Wiederverkäufer in den Genuss dieser Initiative gekommen sein.

"Diese Investitionen werden sich für uns auf jeden Fall auszahlen, denn zusammen mit unseren Partnern gewinnen wir auf diese Weise neue Kunden und verlängern die Wartungsverträge mit der bestehenden Klientel", gibt sich Lünenborg zuversichtlich. Dass die bestehenden Szymaniak-, Soft-Research- und Exact-Anwender mittelfristig auf das neue Produkt umsteigen müssen, daran hegt der Geschäftsführer keinen Zweifel: "Viele von ihnen arbeiten immer noch mit DOS und kommen so gar nicht in den Genuss der neuen grafischen Benutzeroberflächen. Auch der Datenaustausch, etwa von der Finanzbuchhaltung in das Lohnprogramm, ist so gar nicht machbar."

All dies soll nun mit Exact Pro möglich sein. Darin ist nämlich das frühere Gehaltsprogramm von Soft-Research, nun "Lohn XL/XXL", voll integriert und auch als gleichberechtigtes Modul neben der Finanzbuchhaltung und der Warenwirtschaft erhältlich. Das ausschließlich für Windows-Plattformen vorgesehene Paket verfügt über Funktionalitäten für Rechnungswesen, Auftragsverwaltung, Fakturierung, Einkauf, Lagerwesen, Fertigungskontrolle und Personalmanagement. Damit adressiert Exact vornehmlich mittel- ständische Firmen aus der Dienstleistungsbranche und dem Bereich Handel.

Konkurrenz belebt das Geschäft

In dem heiß umkämpften ERP-Markt will Exact nun richtig Gas geben: "Unser Marketing war bisher schlecht, das muss sich ändern", so die kernige Aussage von Lünenborg. "Dass Navision von Microsoft übernommen wurde, hilft uns eher, als dass es uns schadet. Denn dadurch gewinnt das Thema ERP auch bei kleineren Firmen an Bedeutung, und diese besitzen noch keinesfalls alle eine ausgereifte Warenwirtschafts- und Finanzbuchhaltungs-Software."

Nicht viel hält Lünenborg allerdings von SAPs Mittelstandsinitiative. "Die wollen doch nur "MySAP" verkaufen." Deswegen sieht er auch für seine ERP-Lösung gute Chancen am Markt und hofft, so-gar zusätzliche Vertriebspartner zu gewinnen. Immerhin verspricht er ihnen Margen bis zu 45 Pro-zent, Unterstützung bei Kundenveranstaltungen und Marketing-Maßnahmen sowie kostenlose Schulungen.

www.exact.de

ComputerPartner-Meinung:

Nun soll neben der Exact Software GmbH noch Exact Deutschland als eigenständige Einheit entstehen. Die Zusammenführung von Szymaniak und Soft-Research unter einem Dach macht schon Sinn, die Bildung einer zweiten eigenständigen Exact GmbH in Deutschland ist hingegen nicht ganz so einleuchtend. So verpuffen nämlich die angestrebten Synergie-Effekte.

Beachtung verdient hingegen Exacts neues Partnerprogramm. Gleich 20 eigene Vertriebsmänner an Wiederverkäufer abzustellen, passiert ja auch nicht jeden Tag. Doch natürlich steckt dahinter die Absicht, die früheren Szymaniak- und Soft-Research-Partner enger an die neue Mutter zu binden. Und man hofft natürlich auf neues Geschäft. (rw)

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