Rätselhafter Mord

Anti-Viren-Softwarepionier McAfee in Guatemala festgenommen

06.12.2012

McAfee beteuert seine Unschuld

Die Polizei von Belize sucht McAfee für eine Befragung in einem Mordfall. Sein Nachbar, der US-Bürger Gregory Faull, war Anfang November erschossen auf seinem Grundstück auf der Insel Ambergris Caye entdeckt worden. Kurz zuvor hatte er sich über die Hunde und Wachleute auf dem Nachbargrundstück beschwert. Als die Polizei McAfee nach dem Fund der Leiche befragen wollte, hatte sich dieser nach eigenen Angaben versteckt und die Flucht ergriffen.

Der Anwalt Guerra hatte am Mittwoch erklärt, er erwarte eine Antwort auf das Asylgesuch innerhalb von acht Tagen, obwohl das Verfahren bis zu 90 Tage brauchen kann, berichtete der Sender Radio Emisoras Unidas. Gegen McAfee liege keine formelle Anklage vor. Außerdem gebe es auch kein Auslieferungsabkommen zwischen Guatemala und Belize.

Außenminister Harold Caballeros hatte seinerseits erklärt, die Umstände von McAfees Einreise seien ein Faktor bei der Bewertung des Asylantrags. Der Antiviren-Pionier hatte in seinem Internet-Blog für diesen Donnerstag eine Pressekonferenz angekündigt.

In dem Blog beteuerte McAfee erneut, nichts mit der Tat in San Pedro zu tun gehabt zu haben. Belizes Polizei bot er an, sich telefonisch befragen zu lassen. Zudem sei er bereit, den Premier des mittelamerikanischen Landes in einem neutralen Staat zu treffen. Die Regierung Belizes bezeichnete die Äußerungen McAfees nach Medienberichten als absurd und paranoid.

Der US-Programmierer war in den 1980er Jahren mit der nach ihm benannten Antivirus-Software reich geworden. 1999 nutzte er den Börsengang seiner Firma für einen lukrativen Ausstieg und ließ sich im englischsprachigen Belize nieder. Das Land liegt nur eine Flugstunde von Miami entfernt. Die "New York Times" schätzte McAfees Vermögen zu Spitzenzeiten auf 100 Millionen Dollar. dpa/(bw)

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