AV-Test

Antivirenlösungen für Mac OS im Test



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.

Sinkende Systembelastung

Einer der Kritikpunkte an Antivirenlösungen ist die zusätzliche Systemlast, die durch ihre Nutzung entsteht. Laut AV-Test ist sie aber mittlerweile nicht mehr sehr hoch. Das Unternehmen führte mehrere Kopier- und Download-Tests mit insgesamt 27,3 GByte Daten durch. Die dafür benötigte Zeit wurde gemessen. Auf einem Referenzsystem dauert das Kopieren nach Angaben von AV-Test 147 Sekunden und die Downloads 56 Sekunden.

Systembelastung Virenscanner Mac OS: Je kürzer ein Balken ist, desto schneller konnten die Testdaten übertragen werden.
Systembelastung Virenscanner Mac OS: Je kürzer ein Balken ist, desto schneller konnten die Testdaten übertragen werden.
Foto: AV-Test

Die gleichen Daten wurden dann auf den einzelnen Testrechnern übertragen. Die Spitzenreiter der Tests benötigten nur ein oder zwei Sekunden länger als das Referenzsystem und führten so zu Werten, die laut AV-Test "im Alltag eigentlich nicht zu merken sind". Dabei handelte es sich um die Lösungen von Kaspersky Lab, Symantec und Trend Micro.

Bei anderen Testkandidaten sah es allerdings nicht so gut aus. So verzögerten die Lösungen von Bitdefender und Sophos die Übertragung um 6 beziehungsweise 13 Sekunden, bei F-Secure und Intego waren es 21 sowie 35 Sekunden und bei Avast sogar 73 Sekunden. Das ist auch nach Ansicht von AV-Test "zu viel". Eine Änderung der Einstellungen bei dem Avast-Scanner soll dort immerhin zu etwas besseren Ergebnissen geführt haben. Bei den getesteten Lösungen für Firmen lag die Zusatzlast zwischen 1 und 10 Sekunden.

Fazit

AV-Test zeigt sich in seiner Analyse der Testergebnisse überzeugt, dass es ratsam ist, den "Schutzmechanismen von MacOS Sierra einen zuverlässigen Helfer zur Seite zu stellen". Ob dies auch die Nutzer so sehen, ist aber weiterhin fraglich. Antivirenlösungen für Mac OS dürften auch auf Dauer meist Ladenhüter bleiben. Positive Testergebnisse hin oder her.

Hundertprozentige Sicherheit gibt es aber auch für Mac-Nutzer nicht. Das zeigen die in den vergangenen Monaten und Jahren auch dort immer wieder gefundenen Sicherheitslücken. Zeitweise war es unter dem aktuellen MAc OS High Sierra sogar möglich, dass sich Angreifer ohne Passwort Administrator-Rechte verschaffen konnten. Abhilfe gegen solche Angriffe verspricht, den Nutzer "root" selbst zu aktivieren und ihm ein Passwort zuzuweisen.

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