Apple befürchtet Lieferschwierigkeiten bei Notebooks - oder beschwört sie herauf

24.01.2006
Lieferschwierigkeiten sind bei Apple eine normale, genau genommen gewohnheitsmäßige Begleiterscheinung. Dass man mit ihnen aber auch Marketing machen kann, beweist Tim Cook, Apple's COO (Chief Operating Officer). In einer Telefonkonferenz

Lieferschwierigkeiten sind bei Apple eine normale, genau genommen gewohnheitsmäßige Begleiterscheinung. Dass man mit ihnen aber auch Marketing machen kann, beweist Tim Cook, Apple's COO (Chief Operating Officer). In einer Telefonkonferenz mit Analysten und Journalisten warnte er, Apple könne möglicherweise die Nachfrage nach den beiden neuen Notebooks "MacBook Pro" nicht befriedigen; er rechne mit Lieferschwierigkeiten. Die beiden Notebooks mit Intel-Zweikern-Prozessoren sollen nächsten Monat ihren Markteintritt erleben.

Cook begründete seine Vorausage mit der äußerst großen Resonanz auf die Ankündigung der Intel-Notebooks. Doch allein daraus, und nicht aus den Auftragsbüchern, zu schließen, dass die Nachfrage nach ihnen die Liefermöglichkeiten Intels beziehunsgweise der Motherboard-Fertiger übersteige, fällt unter die Kategorie "Self-fulfilling Prophecies" (eine sich selbsterfüllende Prophezeiung), Abteilung Pygmalion-Effekt: Die Erwartungen der Manager beeinflussen die Leistung der Kunden.

Und genau darum geht es Cook: Er probiert aus, ob seine Aussage dazu fähig ist, die gewünschte Wirklichkeit zu erzeugen. Sollten aufgeschreckte Apple-Kunden jetzt, um nicht von der prophezeiten Lieferschwierigkeit betroffen zu sein, "MacBook Pro"-Notebooks in großem Ausmaß bestellen, werden sie genau die Lieferschwierigkeiten bewirken, die der Apple-Manager vorausgesagt hat. Aber nur dann... (wl)

Zur Startseite