Bilanz

Apple bilanziert Rekordquartal

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Die Rezession geht weiter an Apple vorbei, der Mac-Hersteller vermeldet für das zweite Quartal seines Geschäftsjahres 2008/2009 eine Rekordbilanz: Außerhalb des Weihnachtsgeschäfts hat es noch nie so hohe Umsätze und Gewinne gegeben. Die Prognosen für den weiteren Geschäftsverlauf hält Apple wie üblich bescheiden, verspricht aber "fantastische Produkte" in Vorbereittung zu haben.

Der Überschuss kletterte im Berichtszeitraum überraschend deutlich um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,2 Milliarden Dollar oder 1,33 US-Dollar pro Aktie. Der Umsatz wuchs dank starker iPhone-Verkäufe um neun Prozent auf 8,16 Milliarden Dollar (6,3 Mrd Euro), wie Apple am Mittwoch nach US-Börsenschluss im kalifornischen Cupertino bekanntgab. Im Vorjahr hatte Apple einen Gewinn von 1,05 Milliarden US-Dollar bei 7,51 Milliarden US-Dollar Umsatz eingefahren. Die Wall Street hatte für dieses Quartal mit einem Gewinn von 1,09 US-Dollar pro Aktie gerechnet. Lediglich die Mac-Verkäufe entwickelten sich leicht rückläufig und lagen um drei Prozent unter denen des Vorjahres.

Apple widerlegte damit Sorgen, die aktuelle gesundheitsbedingte Auszeit seines charismatischen Chefs Steve Jobs könnte sich das Geschäft belasten. Der 54-Jährige pausiert seit Januar noch bis Jahresmitte wegen einer schweren Erkrankung. Er werde Ende Juni wieder zurückkehren, bekräftigte Finanzchef Peter Oppenheimer auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz.

iPhone legt um 123 Prozent zu

iPhones verkaufte Apple zwischen Januar und März 3,793 Millionen Stück - weit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Das Handy sei nun in 81 Ländern weltweit zu haben, erklärt Apple den Erfolg. Mit dem Mobilfunkpartner AT&T sei man sehr zufrieden, betonte Tim Cook, man habe keinerlei Pläne, ab der exklusiven Vereinbarung in den USA etwas zu ändern. Auch der iPod verzeichnete ein weiteres Wachstum, Apple setzte 11,013 Millionen Stück ab, drei Prozent mehr als vor einem Jahr. In den USA hält Apple laut Zahlen der NPD Group einen Marktanteil von 70 Prozent, das Wachstum in Frankreich, Großbritannien, Australien, Deutschaland, Japan und China sei "gesund". Der im vergangenen Juli gestartete App Store mit zehntausenden Anwendungen für iPhone und iPod Touch steuert gerade auf die Marke von insgesamt einer Milliarde Downloads zu, diese sollte in diesen Stunden erreicht werden.

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