Bilanz

Apple bilanziert Rekordquartal

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.

Mac-Verkäufe in schwachem Markt nur leicht rückläufig

Bei den Macs verzeichnete Apple in einem generell schwachen Marktumfeld erstmals seit Jahren ein Minus und verkaufte drei Prozent weniger Rechner als vor einem Jahr, nämlich 2,216 Millionen Stück. Dabei nahemn Laptops mit 1,398 Millionen Einheiten oder 63 Prozent den größten Anteil ein, Desktops verkaufte Apple 818.000 Stück. Finanzchef Oppenheimer führt die nach wie vor hohe Attraktivität des Mac auf Software wie iWork 09 und iLife 09 zurück, von der Apple hohe Verkaufszahlen registrierte, diese aber nicht im Detail nannte. COO Tim Cook versprach "fantastische" Mac-Produkte in der Pipeline, einen Einstieg in den stark wachsenden Markt für Netbooks schloss der derzeit den Konzern führende Manager nicht generell aus. In ihrer gegenwärtigen einfachen Form würden die stark abgespeckten Kleincomputer aber nicht zur Marke Apple passen. "Wenn wir aber einen Weg finden, ein innovatives Produkt herauszubringen, dann machen wir das auch. Wir haben einige interessante Ideen," betonte Cook.

Den leichten Rückgang der Mac-Verkaufszahlen sieht der Analyst Michael Gartenberg wenig dramatisch. Im Gegenteil zeige das nur geringe Minus, dass Verbraucher in der derzeitigen Wirtschaftskrise mit ihren Anschaffungen vorsichtig sind und sich eher Qualitätsprodukten als billigen zuwenden.

Robuste Geschäftsaussichten

Apple übertraf mit dem Gewinn in seinem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal die Schätzungen der Analysten klar. Die Aktie legte nachbörslich deutlich zu. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 40 Prozent gestiegen. Bis zum gestrigen Börsenschluss war das Papier um 25 Cent oder 0,21 Prozent auf 121,51 US-Dollar gefallen.

Von seinen Umsätzen erzielte das Unternehmen 46 Prozent abseits des Heimatmarktes. Der Konzern will im laufenden Geschäftsjahr rund zwei Dutzend weitere seiner Apple-Stores eröffnen, etwa die Hälfte davon außerhalb der USA. Die eigenen Ladenkette spülte 1,47 Milliarden US-Dollar in die Kassen, im Vorjahr waren es noch 1,45 Milliarden US-Dollar gewesen.

Für das laufende dritte Geschäftsquartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 7,7 und 7,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll 0,95 bis 1,00 Dollar betragen. Analysten hatten hier mehr erwartet, aber Apple ist für seine zurückhaltenden Prognosen und später zuletzt immer weit besseren tatsächlichen Zahlen bekannt. Die finanzielle Gesamtsituation des Konzerns nannte Peter Oppenheimer "robust", die Barreserven betrügen 29 Milliarden US-Dollar. (Macwelt/haf)

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