"Größte Veränderung seit Jahren"

Apple frischt Software für iPhone, iPad und Mac auf

11.06.2013
Apple-Chef Tim Cook stand zuletzt unter Druck, mehr Innovationen zu präsentieren. Die zahlreichen neuen Funktionen zeigen, woran Apple monatelang im Stillen gearbeitet hat.

Die neue Version iOS 7 sei die "größte Veränderung seit dem Start des iPhone 2007", sagte Apple-Chef Tim Cook am Montag auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco. Mit iOS 7 kommen zahlreiche neue Funktionen und eine deutlich veränderte Optik. Unter den weiteren WWDC-Ankündigungen sind eine komplette Neuauflage des Profi-Computers Mac Pro, eine neue Version des Mac-Systems OS X und ein Internet-Radio zum Anhören von Musik übers Internet. Einige Neuerungen wirken wie ein Gegenentwurf zur Google-Welt mit dem führenden Smartphone-System Android.

"iOS 7 zu installieren ist wie ein neues Telefon zu bekommen", warb Manager Craig Federighi, der für die Technik hinter der Software zuständig ist. Eine neue Funktion ist das "Control Center", bei dem man schnellen Zugriff zu wichtigen Einstellungen bekommt – und zusätzlich eine Taschenlampen-Funktion. Zudem erleichtert Apple den Wechsel zwischen Apps. Das im Vergleich zu anderen Plattformen umständlichere bisherige Verfahren war ein häufiger Kritikpunkt.

Internet-Radio zunächst nur in USA

Über ein Internet-Radio war bereits spekuliert worden. Das "iTunes Radio" wird direkt in Apples Musik-App eingebaut. Es sucht die Songs selbst aus, der Nutzer kann auch eine Musikrichtung oder ein Thema vorgeben. Der Dienst wird zunächst nur in den USA verfügbar sein. Apple-Aktien gerieten etwas unter Druck.

Wie erwartet wurde der Austausch von Dateien wie Fotos zwischen Apple-Geräten mit einer neuen Funktion Namens "AirDrop" erleichtert. Apps aktualisieren sich jetzt automatisch. Die Anbindung ans Auto wird in Kooperation mit einem Dutzend Herstellern – darunter Mercedes, Opel, Honda und Nissan - verbessert. App-Entwickler bekommen Zugriff zu 1.500 neuen Schnittstellen (APIs) und können damit neue Funktionen einbauen.

Klareres Design

Optisch bekommt die iPhone-Software unter anderem ein klareres Design mit durchsichtigen Menüflächen sowie neue Farben und 3D-Effekte. Die Software trägt klar die Handschrift des Chefdesigners Jony Ive. Er ist seit Herbst nicht nur für das Aussehen der Geräte, sondern auch des Betriebssystems zuständig.

Das iPhone ist das wichtigste Produkt und der zentrale Gewinnbringer von Apple. Zuletzt hatte es immer mehr Kritik gegeben, iOS habe sich zu wenig verändert, während Konkurrenten wie Android oder Microsofts Windows Phone mutiger den Innovationsweg gingen.

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