Apple: In zwei Monaten zwei Millionen OS 8 verkauft

10.10.1997
MÜNCHEN: Der vielgeschmähte Apple-Konzern hat endlich wieder "Good News": OS 8 ist ein Erfolg. Da kann die Manager auch eine rhetorische Breitseite, wie die von Michael Dell, nicht ernsthaft beunruhigen.In der IT-Branche wird bekanntlich mit harten Bandagen gekämpft. Ist ein Unternehmen erst einmal angeschlagen, finden sich mit traumwandlerischer Sicherheit sofort Analysten, selbstgekürte Marktexperten - und natürlich die liebe Konkurrenz - ein, um dem Opfer das baldige Ende zu prophezeien.

MÜNCHEN: Der vielgeschmähte Apple-Konzern hat endlich wieder "Good News": OS 8 ist ein Erfolg. Da kann die Manager auch eine rhetorische Breitseite, wie die von Michael Dell, nicht ernsthaft beunruhigen.In der IT-Branche wird bekanntlich mit harten Bandagen gekämpft. Ist ein Unternehmen erst einmal angeschlagen, finden sich mit traumwandlerischer Sicherheit sofort Analysten, selbstgekürte Marktexperten - und natürlich die liebe Konkurrenz - ein, um dem Opfer das baldige Ende zu prophezeien.

Besonders beim Thema Apple erhitzen sich die Gemüter schon seit langem. Doch so deutlich, wie Michael Dell, Oberhaupt des weltweit erfolgreichsten Direktanbieters im PC-Markt, ist bislang - zumindest in der Öffentlichkeit - noch niemand geworden: "Wäre ich an der Stelle von Steve Jobs - ich würde das angeschlagene Unternehmen Apple schließen und den Aktionären ihr Geld zurückgeben", soll er auf einer Tagung vor 7000 IT-Managern bei der Gartner Group in den USA getönt haben. Ein Teilnehmer, der sich eher unbeeindruckt von solcherlei Polemik zeigte: "Dell hat gar nicht erwähnt, daß sein Internet-Shop, mit dem er derzeit so viel Umsatz einfährt, auf dem Apple-System WebObjects basiert..."

Ob und wie Dells Rat in den obersten Apple-Etagen aufgenommen wurde, ist nicht bekannt. Die beeilten sich eher, endlich einmal wieder eine erfreuliche Mitteilung an die Öffentlichkeit weiterzugeben: In den vergangenen zwei Monaten wurden rund zwei Millionen Kopien des neuen Macintosh-Betriebssystems OS 8 verkauft. "In der Software-Branche kann man den Verkauf von 100.000 Stück schon als Erfolg verbuchen - das neue Apple-Baby ist ein Knüller!" jubelt denn auch ein Apple-Manager. Marktbeobachter begründen den Erfolg des aktuellen Mac-OS mit dessen Zuverlässigkeit und Flexibilität. So hatten Apple-Entwickler eigentlich gewarnt, daß das Betriebssystem nur auf Macs laufen solle, die nach 1987 gebaut wurden. "In der Praxis hat sich aber gezeigt, daß OS 8 nahezu alle Mac-Softwareprodukte unterstützt, egal, wann sie nun geschrieben wurden.

Das Lob vieler Kritiker und Anwender kann natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, daß Microsoft den Erzkonkurrenten kaum wieder richtig hochkommen lassen wird. Nicht nur Marktforscher in den USA vermuten, Bill Gates habe mit seiner Beteiligung am Unternehmen nur eine gute Beruhigungstablette für die Wächter vom Kartellamt gekauft - so hat er namhafte Konkurrenz, behält aber den Daumen drauf. (du)

Steve Jobs, der bei Apple wieder das Szepter schwingt, sorgt dafür, daß es bei dem angeschlagenen Konzern endlich wieder etwas zu feiern gibt.

Michael Dell, CEO bei Direktanbieter Dell, rät Jobs, den Laden dicht zu machen und den Aktionären ihr Geld wiederzugeben.

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