Apple Inc.

06.04.1998

Nicht nur mit der Einstellung seiner Produkten ist der Hersteller flink, sondern auch in der "Bereinigung seiner Vertriebskanäle", wie die offizielle Sprachregelung in Cupertino heißt. So schickte das Unternehmen einem Drittel seiner 3.600 amerikanischen Wiederverkäufer in den letzten zehn Monaten - Distributoren und VARs - ein sogenanntes "Kündigungsschreiben". Die offiziellen Gründe im Kündigungsschreiben waren jährlicher Umsatzrückgang, Wachstumsverluste und mangelnde Fachkompetenz bei Apple-Produkten. Ein Dataquest-Analyst vermutet: "Apple reduziert seine Vertriebsschienen, damit sie in Proportion zu den aktuellen Verkaufszahlen stehen. Denn nur so kann der Hersteller Kosten sparen." Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite stehen die Herstelleraktivitäten im Internet: Insgesamt verkaufte das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr 500.000 seiner G3-Macs; davon 15 Prozent in den USA direkt übers Web. Im Vergleichsvorjahr waren es nur vier Prozent.Die Apple-Partner in Deutschland läßt das Geschehen jenseits des Atlantiks noch kalt:

"Das Unternehmen hat seine Strategie geändert und paßt sich damit an andere große PC-Hersteller an. So schnell wie sie ihre Produkte vom Markt nehmen, trennen sie sich von ihren Wiederverkäufern", mutmaßt Margot Lehmair, Geschäftsbereichsleiterin vom Schulz Bürozentrum in München. Für die deutschen Partner dagegen sieht sie keine

Gefahr im Anzug: "Apple kann es sich gar nicht leisten, in Deutschland Händlern zu kündigen. Hier würden sie sofort Marktanteile verlieren, und ihr Deutschland-Geschäft wäre gestorben." Auf die Frage von ComputerPartner, ob Apple in Deutschland wie in den USA Kürzungen bei den Handelspartnern vornimmt, anwortet Deutschland-

Geschäftsführer Peter Dewald: "Es wurde und wird weiter reduziert." (ch)

"Es wurde und wird weiter reduziert", erklärt Apple-Deutschland-Chef

Peter Dewald.

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