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Apple Watch: Drei Jahre nach dem Verkaufsstart

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Kaum zu glauben, aber die Apple Watch ist erst drei Jahre geworden. In der kurzen Zeit hat die Uhr aber viel erreicht.

Der Frühling kommt ja allmählich in Gang, das Apple'sche Produktfrühjahr aber nur zögerlich. Gut, das neue iPad ist vielversprechend, nicht nur die Preissenkung macht es attraktiv. Die Frühjahrskollektion von Apple-Watch-Armbändern ist wieder recht gelungen, wenn die nicht so teuer wären, würde man gerne drei oder vier kaufen. Das iPhone 8 und 8 Plus in Rot? Schick, und der gute Zweck dahinter sollte die Farbwahl doch erleichtern. Es ist ja auch generell im Leben so, dass man sich über das, was man hat, mehr freuen soll als über das, was man nicht bekommt, ärgern. Wir fragen uns dennoch, wo denn der Nachfolger des iPhone SE bleibt und warum es das iPhone X nicht auch in Gold gibt oder gar in Rot. Ein neues Macbook Air könnte Apple eigentlich auch mal wieder in den Store stellen. Warten wir eben auf die WWDC und weitere Produktneuigkeiten.

Apple Watch: 15 Millionen Stück im Jahr 2017
Apple Watch: 15 Millionen Stück im Jahr 2017
Foto: Apple

Was nicht vor Herbst kommt, ist eine neue Apple Watch. Das erste Modell hatte Apple heute vor drei Jahren zur Vorbestellung ausgeschrieben, diese musste online erfolgen. Ansehen und anprobieren konnte man die neue Uhr aber ab jenem 10. April 2015 in den Stores und später dort die bestellte Ware abholen. Ausgeliefert hatte Apple die Uhr dann zum 24. April, zwei Wochen später. Wer aber nicht gleich an jenem Freitag pünktlich um neun Uhr sein Modell bestellte, musste sich auf längere Wartezeiten einstellen – Apple wurde anfangs dem Ansturm nicht Herr.

Mittlerweile hat der Hersteller aber die Produktion in Griff und die Weiterentwicklung auf den üblichen Jahresrhythmus gestellt. Das erste Update der Uhr, die Series 2, war erst 18 Monate nach dem Original erschienen, nun scheint aber der Herbst die Zeit für eine neue Uhr zu sein – neue Armbänder gibt es dann auch wieder.

Auch drei Jahre nach dem Verkaufsstart verrät Apple nichts zu den Zahlen, Analysten schätzen aber, dass Apple mehr als 20 Millionen Stück bisher verkauft hat. Zuletzt hat Tim Cook stolz verkündet, Apple sei der größte Uhren-Hersteller der Welt, noch vor Rolex. Das ist für ein Nischengerät nicht so schlecht, aber Apples Pläne mit der Watch sind ehrgeizig. Hatte man vor drei Jahren neben dem Fitnessmarkt auch die Modebranche im Blick und bot gar eine 10.000-Euro-Uhr in Gold (echtem!) an, stehen nun Gesundheitsaspekte eindeutig im Vordergrund, trotz der schnieken Hermès-Bänder. So wird im Herbst die Series 4 vielleicht auch den Blutzuckerspiegel ermitteln können und ein echtes EKG erstellen.

Wäre fast ein Grund, selbst von der Series 3 umzusteigen. Spätestens im Herbst sollten sich aber Besitzer der Ur-Modelle von 2015 Gedanken machen. Der Akku lässt vermutlich deutlich nach und ob die erste Apple Watch auch alle neuen Funktionen von watchOS 5 wird ausführen können, ist zumindest zweifelhaft. Nur wäre es schön, wenn man sich gleich beim Kauf ein beliebiges Armband aussuchen könnte, wie es vor drei Jahren zum Start der Fall war. Heute bekommt man aber nur die Standardfarben, bei der Kollektion muss man extra zahlen. Schade. (Macwelt)

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