Apples neuer Terminalrechner

20.01.2005
Mit großem Pomp stellte Steven Jobs den "billigsten Mac aller Zeiten" vor. Der Minirechner soll PC-Anwender zum Umstieg auf Apple bewegen. Doch bei näherer Betrachtung zeigt sich: Die Kalifornier haben ein mäßig ausgestattetes Rechnerlein gebaut. Von ComputerPartner-Redakteur Wolfgang Leierseder

Mit einer kleinen, quadratischen Rechnerkiste (16,5 x 16,5 x 5,1 Zentimeter) namens "Mac mini" will Apple Windows-Nutzer und iPod-Liebhaber zum Umstieg auf den Mac bewegen. Die von einem G4-Prozessor angetriebenen "Mac minis" (siehe auch Seite 14) gibt es in zwei Grundkonfigurationen: Mit 1,25 GHz getaktet, warten 256 MB Hauptspeicher und eine 40-GB-Festplatte auf den Nutzer. Ferner stehen ATIs Radeon-9200-Grafik mit 32 MB Speicher, ein Kombi-Laufwerk zum Abspielen von DVDs und Brennen von CDs sowie 10/100-Ethernet und ein betagtes 56k-V.92-Modem zur Verfügung.

So sparsam wie diese 489 Euro kostende Ausstattung erscheinen die Anschlüsse: einmal Firewire (IEEE 1334), zweimal USB 2.0 sowie je einmal DVI und VGA.

Das Gleiche gilt für die 589-Euro-Version: Mit 1,42 GHz getaktet, stehen wieder nur 256 MB Speicher zur Verfügung, ferner eine 80-GB-Ultra-ATA-Festplatte, ATI Radeon 9200 Grafik und - erfreulich - ein Combo (DVD-ROM/CD-RW)-Laufwerk.

Auch bei diesem Modell verzichtete Apple auf weitere Peripherieanschlüsse oder Audio-In, sodass, wer konform der Apple-Werbung seine alte Peripherie verwendet, seinen Drucker nur über einen zusätzlich zu erwerbenden USB-Hub anschließen kann.

Nun spielen die Optionen rund um den Mini eine entscheidende Rolle: Wer das beigelegte Betriebssystem Mac OS X vernünftig einsetzen will, sollte dem Computer einen weiteren 256-MB-Riegel (80 Euro) spendieren, für Videobearbeitung ein Combo-Laufwerk (100 Euro) und einen Adapter für Audio-In (rund 60 Euro). Wer den Hub vermeiden will, sollte gleich eine drahtlose Tastatur und Maus inklusive Bluetooth-Modul kaufen (rund 150 Euro).

Fazit: Wenigstens 880 Euro kostet jetzt das "flüsterleise" Einstiegsmodell - PC-User haben auch künftig keinen Grund, auf einen Macintosh umzusteigen.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Apple

Produkt: Mac mini

Produktgruppe: PCs

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: ab 484 Euro

+ gefälliges Design

+ Versuchsballon für Windows-Nutzer

- zu wenig Schnittstellen

- teuer

Meine Meinung: So erfreulich das Aussehen des Mac mini auch sein mag - dem Rechnerlein mangelt es an Ausstattung. Nachdem eine taugliche Konfiguration den stolzen Preis von rund 880 Euro ergab, gibt's Billig-Macs nach wie vor nur bei McDonald's.

www.apple.com/de

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