Applikationsserver umsonst, Verbesserungen bei HP Openview

15.11.2001
Zum fünften Mal trafen sich letzte Woche Entwickler, Partner und Kunden zur alljährlich stattfindenden Software Universe. Dabei hat das HP-Management einige Produktneuigkeiten zu Openview verkündet und den eigenen Applikationsserver kostenlos frei gegeben.

Die Zukunft ist nicht vorhersagbar, aber in nächsten drei Jahren werden wir genauso viele Informationen speichern müssen, wie in den 40.000 Jahren zuvor. Diese unvorstellbare Datenmenge entspricht zwölf Millionen Terabyte", eröffnete Patty Azzarello, General-Manager der Openview-Division von HP, ihren Vortrag auf der Software Universe in Monaco. Für sie liegt das Problem nicht darin, diese Daten zu speichern, sondern sie effizient zu verwalten und jederzeit auf die gewünschten Informationen den Zugriff zu bekommen. Hierbei soll natürlich HPs Zugpferd in Sachen Software, die Systemmanagement-Lösung "Openview", einen wichtigen Beitrag leisten.

Diese Software haben die Entwickler nun etwas aufgepäppelt. So bekam der "Storage-Area-Manager" eine neue Benutzeroberfläche verpasst, der "Network-Node-Manager" unterstützt ab sofort auch mehrere unterschiedliche Layer2-Netzwerke und der "Internet-Usage-Manager" hilft Internet-Service-Providern, die Datenströme ihrer Online-Kunden besser abzurechnen.

IBM und Bea herausgefordert

Die große Neuigkeit in Monaco war jedoch die kostenlose Freigabe des "HP Netaction Application Server 8.0". Diese Software steht nun im Web jedermann, nicht nur Entwicklern, zum Download zur Verfügung. Damit möchte Hewlett-Packard die Marke Netaction bekannter machen # diese aus der Übernahme von Bluestone gezimmerte Middleware-Sparte von HP Software soll nun verstärkt auf dem Markt präsent werden.

Geld verdienen möchte die Company, indem sie den Applikationsserver beim Kunden ausfallsicher macht und ihm dafür 3.000 bis 5.000 Dollar pro Jahr und CPU abknüpft. Außerdem will Hewlett-Packard Lizenzen von Java-Messaging- und Transaktions-Severn verkaufen. "Wenn wir unseren Applikationsserver umsonst hergeben, wird Bea bald etwas unternehmen müssen", meinte dazu Bill Russel, HPs Software-Chef, etwas nebulös.

Erfolgreiche Partner ausgezeichnet

Höhepunkt der diesjährigen europäischen HP Software Universe war die Prämierung der erfolgreichsten Openview-Partner. Zu den glücklichen Firmen zählte die Maxpert AG, die zum deutschen HP-Software-Partner des Jahres gekürt wurde. Die Frankfurter erhielten als erster externer Partner (neben HP Consulting) den Platinum-Status verliehen.

Außerdem hat Hewlett-Packard die Morse GmbH mit dem Silber-Status gekrönt und der ITC GmbH den "Award for Channel Excellence" überreicht. Damit würdigt HP die Detmolder für das besondere Engagement und die Treue zu HP Openview. Als einer der wenigen HP-Business-Partner im Netaction-Umfeld wurde die niederländische Finalist IT Group ausgezeichnet.

www.bluestone.com

www.openview.hp.com

www.itc-detmold.de

www.maxpert.de

www.morse.com

ComputerPartner-Meinung:

Hewlett-Packards Software-Sparte muss es vor der Fusion mit Compaq - falls es überhaupt dazu kommt - nicht bange sein. Denn die Software der Texaner beschränkt sich im Wesentlichen auf Digitals Unix-Derivat Thru64. HPs System-Management-Suite "Openview" hingegen bekommt am Markt gute Noten: schnell zu installieren und leicht zu bedienen.

Warum die Systemverwaltungslösungen von Computer Associates ("Unicenter") und Tivoli dennoch die Nase vorne haben, liegt vor allem an HPs zurückhaltenden Marketingaktivitäten, munkeln die Partner. Das soll sich nun ändern, und mit der Middleware-Sparte "Netaction" versucht die Drucker-Company ein weiteres Software-Feld zu besetzen. Hier muss HP aber noch viel Überzeugungsarbeit leisten, um sig-nifikante Marktanteile zu erringen. (rw)

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