April, April: Umsätze besser als erwartet

30.05.1997
MüNCHEN: Was schon niemand mehr zu hoffen wagte - eine Verschnaufpause zwischen dem schlechten Wintergeschäft und dem Sommerloch - ist doch noch eingetreten. Der April lief vor allem für Systemhäuser erfreulich. Zum ersten Mal seit vergangenem Dezember verbucht die IT-Handelsbranche wieder ein Umsatzplus.

MüNCHEN: Was schon niemand mehr zu hoffen wagte - eine Verschnaufpause zwischen dem schlechten Wintergeschäft und dem Sommerloch - ist doch noch eingetreten. Der April lief vor allem für Systemhäuser erfreulich. Zum ersten Mal seit vergangenem Dezember verbucht die IT-Handelsbranche wieder ein Umsatzplus.

Umsatzentwicklung im IT-Handel (Gesamt)

Nach den Verlusten der vergangenen Monate sorgte im April ein frischer Wind im deutschen IT-Handel für Erleichterung. Im Vergleich zum Vorjahr steht die Geschäftsentwicklung mit einem Umsatzzuwachs von knapp über fünf Prozent zwar nicht glänzend, immerhin aber recht positiv da. Die Prognose für die kommenden drei Monate zeugt von schwachem Optimismus - erwartet werden 4,5 Prozent mehr Scheinchen in den Kassen.

IT-Umsatzentwicklung im Monatsvergleich (fortlaufend)

Raus aus dem Minus: Zum ersten Mal seit vergangenem Dezember sind die Umsätze wieder gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat verbuchte die Händlerschaft ein Plus von fast sieben Prozent. Für viele ist das allerdings nur ein geringes Trostpflaster, für das zu erwartende "Sommerloch" sei das Polster noch zu dünn. Erleichtert zeigten sich die Befragten darüber, daß die Minuszeiten für die nächsten Wochen wohl vorbei sind.

IT-Umsatzentwicklung der Systemhäuser

Die Systemhäuser erfreuten sich im April einer deutlich ansteigenden Investitionstätigkeit ihrer Kundschaft und registrierten ein Umsatzplus von gut sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresniveau liegt dieses Ergebnis ebenfalls um knapp sieben Prozentpunkten höher, was jedoch angesichts der eklatanten Preiserosion insbesondere in puncto Hardware die Händlerkassen wenig positiv beeinflußt. Zuversichtlich blicken die Systemhäuser dem anstehenden Quartal entgegen, rechnen sie doch im Sommer mit lukrativen Service- und Wartungsverträgen, die von Unternehmen bevorzugt während der Urlaubszeit ihrer Mitarbeiter vergeben werden. Immerhin erwarten die Geschäftsführer in den nächsten drei Monaten eine Umsatzsteigerung von gut zwei Prozentpunkten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat würde dies einer Steigerung von gut neun Prozentpunkten entsprechen.

IT-Umsatzentwicklung der Computershops

Auch die Computershops erlebten im April einen merklichen Aufwind in ihren Verkaufssegeln. Gegenüber dem Vormonat März realisierten sie ein Umsatzplus von gut vier Prozentpunkten, was im Vergleich zum Vorjahresmonat einem Anstieg von über fünf Prozent entspricht. Mußten sie in den vergangenen Jahren während der Sommersaison stets herbe Verluste einstecken, zeigen sich die Computershops hinsichtlich ihrer Drei-Monats-Prognose nun eher verhalten und stellen sich bereits jetzt auf ein dickes Minus von fast zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat ein. Auch das Vorjahresniveau werden sie dieses Jahr wohl kaum erreichen. Um fast fünf Prozentpunkte könnten sich die Einnahmen der Computershops im Vergleich zum Vorjahresmonat schmälern.

IT-Umsatzentwicklung der Bürohändler/-vollsortimenter

Zufrieden blicken die Bürohändler auf den vergangenen Monat zurück, der ihnen einen "Umsatzboom" von fast acht Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat bescherte. Dennoch liegt dies lediglich einen Prozentpunkt über dem Vorjahresergebnis, was angesichts der niedrigeren Gewinnrealisierung im Zeitalter schwindender Gewinnspannen den Befragten äußerst bedenklich erscheint. Für das kommende Quartal erwarten die Bürohändler wenig gutes, vielmehr befürchten sie eine rückläufige Umsatzentwicklung von knapp vier Prozentpunkten, was sogar um gut zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau liegt.

Umsatz je Mitarbeiter der IT-Handelssegmente

Als Reflexion der allgemeinen Umsatzentwicklung im deutschen IT-Handel dienen die "Pro-Kopf-Umsätze" für den Monat April. Alle Handelssegmente konnten im Verhältnis zu ihren Umsatzsteigerungen deutlich höhere Mitarbeiterumsätze realisieren. So konnten die Bürohändler pro Mitarbeiter gut 3.000 Mark mehr Umsatz verbuchen, alle anderen Handelskollegen lagen um 2.000 Mark über dem Vormonatsergebnis. Dies deutet möglicherweise auf eine personelle Straffung der IT-Abteilungen hin.

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