Arbeit für neun Euro pro Stunde

21.05.2004

Nach Schätzungen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft werden sich die Arbeitskosten in Mittel- und Osteuropa auch nach der EU-Erweiterung nur sehr langsam westlichen Niveaus annähern. So könnte es bis 2039 dauern, bis beispielsweise die Kosten für eine Beschäftigtenstunde in der tschechischen Industrie auf die Hälfte des deutschen Werts geklettert sind. Selbst im teuersten Land Mittel- und Osteuropas, Slowenien, kostete die Beschäftigtenstunde 2002 lediglich neun Euro. Das waren über 70 Prozent weniger als im Westen der Bundesrepublik. In Tschechien und Ungarn schlug eine Beschäftigtenstunde sogar nur mit gut fünf Euro, einem Sechstel des westdeutschen Werts, zu Buche. Besser als hier zu Lande fällt in den meisten neuen EU-Staaten auch das Verhältnis zu den Personalzusatzkosten aus: Während in Westdeutschland die Betriebe im Jahr 2002 auf jeden Euro Direktentgelt fast 80 Prozent an Zusatzkosten drauflegen mussten, waren es in Osteuropa zwischen 50 und 70 Cent.

Marzena Fiok

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