Arbeitet IBM an Office für Linux?

19.02.2004
Bekanntlich ist IBM dabei, seine PC-Arbeitsplätze bis Ende 2005 komplett auf Linux umzustellen. Zwar ist das nicht trivial, doch beispielsweise gibt es bereits einen Outlook-Client für Notes, entwickelt in Zusammenarbeit mit Microsoft, so dass Big Blues Home Office-Mitarbeiter weiterhin Outlook verwenden können, auch wenn sie Mails über Notes bearbeiten. Ferner können Emulatoren für Microsofts Mail-Client Outlook eingesetzt werden, jedoch nicht in der neuesten Version, wie ein Blick auf die Emulationen des US-Anbieters Codeweavers zeigt.

Bekanntlich ist IBM dabei, seine PC-Arbeitsplätze bis Ende 2005 komplett auf Linux umzustellen. Zwar ist das nicht trivial, doch beispielsweise gibt es bereits einen Outlook-Client für Notes, entwickelt in Zusammenarbeit mit Microsoft, so dass Big Blues Home Office-Mitarbeiter weiterhin Outlook verwenden können, auch wenn sie Mails über Notes bearbeiten. Ferner können Emulatoren für Microsofts Mail-Client Outlook eingesetzt werden, jedoch nicht in der neuesten Version, wie ein Blick auf die Emulationen des US-Anbieters Codeweavers zeigt.

Ein wirkliches Handikap aber für den Umstieg auf Linux stellt Microsofts Office-Paket dar. Nicht nur seiner Verbreitung auch bei IBM wegen, sondern auch, weil Office-Code IBM nicht zur Verfügung steht. Ein Umstieg auf Staroffice, das Büropaket des Server-Rivalen Sun, kommt für Big Bue natürlich nicht in Frage - der IT-Riese achtet trotz so mancher Gerüchte darauf, dass die Software des Rivalen nicht in seinen Büros werkelt. Was also tun, um bei dem Umstieg nicht auf halbem Weg stehen zu bleiben?

Selber entwickeln, heißt die praktische Antwort von Big Blue. Voraus gesetzt, man schenkt Stefan Pettersson, Technical Manager bei IBM's Lotus schwedischer Depandance Glauben. Er erklärte gegenüber unserer Schwesterpublikation Computer Sweden, dass Big Blue gerade dabei sei, das Office-Paket auf Linux zu portieren. Ganz offiziell, denn Microsft habe Code geliefert. Nähere Angaben wollte der IBM-Manager nicht machen.

Microsoft hingegen weiß offiziell von diesem Vorhaben nichts. Jonas Persson, in Schweden Microsofts Verkaufsoberster für Entwicklerwerkzeuge, verneinte die Zusammenarbeit in diesem Fall. Er könne sich zwar die Entwicklung eines Emulators vorstellen, doch dass Redmonder Office-Code bei Big Blue zu finden wäre, sei ihn nicht bekannt. "Ich bin mir sicher, IBM bemüht sich um eine andere Lösung", erklärte er gegenüber dem schwedischen IT-Magazin. Microsoft fördere Emulationen, versicherte er, doch dass Big Blue auf den gehütteen Office-Code zugreifen könne, sei ihm nicht bekannt. Von offiziellen Big Blue- und Microsoft-Stellen gab es keinen Kommentar.

Stefan Pettersson aber enthüllte auch noch, dass es voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2004 einen Java-Client für Lotus Notes geben werde. Dieser erste native geschriebene Client für Linux werde auf allen Betriebssystemen laufen, auf denen eine Java-Laufzeitumgebung (Java Runtime Environmen (JRE); derzeit Version 2) eingerichtet ist. (wl)

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