Arbeitslosigkeit bleibt größte Sorge der Europäer

17.08.2006
Ergebnisse der GfK-Studie "Challenges of Europe 2006"

Die dringendste Aufgabe, die es in Europa zu lösen gilt, ist die Arbeitslosigkeit. Wie in den Jahren zuvor bereitet den Europäern auch in diesem Jahr der anhaltende Jobmangel die meisten Sorgen. Handlungsbedarf besteht ihrer Ansicht nach zudem bei den Themen Preisentwicklung, Gesundheitswesen, Wohnungsmarkt und Kriminalität. Das sind aktuelle Ergebnisse der jährlich durchgeführten Studie "Challenges of Europe", für die die GfK von April bis Juni 2006 12.000 Bürger in zehn europäischen Ländern befragte.

Mehr als ein Drittel der Europäer bezeichnet die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit als wichtige Herausforderung für Politik und Wirtschaft. In sieben der zehn untersuchten Länder steht der Mangel an Arbeitsplätzen seit Jahren ganz oben auf der Sorgenliste. Mit Abstand am meisten trifft das auf Deutschland zu. Vier Fünftel der Bundesbürger nennen die Arbeitslosigkeit als dringendste Aufgabe, die es hierzulande zu lösen gilt. Auch für zwei Drittel der Polen und knapp zwei Drittel der Franzosen - 7 beziehungsweise 6 Prozent mehr als im Vorjahr - ist die Arbeitslosigkeit das wichtigste Thema. Am sorglosesten geben sich Russen, Holländer und Briten: Nur jeder achte Russe empfindet die Beschäftigungssituation im eigenen Land als problematisch. In Holland drückt diese Sorge nur jeden neunten, in Großbritannien sogar nur jeden zwanzigsten Bürger.

Deutschland: Sorgen um Alterssicherung und Gesundheitswesen nehmen zu

Arbeitsmarkt, Wirtschaftsentwicklung und soziale Sicherheit sind der Deutschen größte Sorgenkinder - selbst mehr als ein Jahr nach der Einführung des Reformpakets "Hartz IV".

Dabei drängt das Thema Arbeitslosigkeit wie bereits seit vielen Jahren auch in der aktuellen Untersuchung mit 80 Prozent alle anderen Probleme in den Hintergrund. Ost-West-Unterschiede verblassen aber allmählich. Sahen 2002 noch 71 Prozent der Westdeutschen und 87 Prozent der Ostdeutschen die Arbeitslosigkeit als größte Bedrohung an, sind es heute zwar 77 Prozent der Bürger aus den alten Bundesländern, aber auch nur noch 85 Prozent der Bürger aus den neuen Bundesländern, denen der Arbeitsmarkt am meisten Sorgen bereitet.

Am zweitwichtigsten ist den Deutschen die Existenzsicherung im Alter: 18 Prozent nennen die Rentenfrage als das für sie vordringlichste Thema, im Vorjahr waren es noch 12 Prozent. Ebenso an Bedeutung gewonnen haben die Themen Gesundheitswesen sowie Ausländer und Integration, die inzwischen von 15 beziehungsweise 13 Prozent der Deutschen - gegenüber jeweils 7 Prozent im Vorjahr - als anzugehende Herausforderungen genannt werden. Weiter gesunken ist dagegen die Sorge um die allgemeine wirtschaftliche Stabilität: Nur noch 8 Prozent, ein Drittel weniger als im Vorjahr, machen sich darum große Gedanken. (mf)

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