Arme sollen Notebooks für einen Hunni bekommen

02.02.2005
Nicholas Negroponte, Gründer und Chef des renommierten Media Lab an der US-Eliteuniversität MIT (Massachusetts Institute for Technology), rührt wieder einmal die Werbetrommel für ein Projekt. Er plane, durchaus zusammen mit dem Chipkonzern AMD, ein Billig-Notebook für Entwicklungsländer.

Nicholas Negroponte, Gründer und Chef des renommierten Media Lab an der US-Eliteuniversität MIT (Massachusetts Institute for Technology), rührt wieder einmal die Werbetrommel für ein Projekt. Er plane, durchaus zusammen mit dem Chipkonzern AMD, ein Billig-Notebook für Entwicklungsländer.

Der mobile Rechner solle nicht mehr als 100 Dollar kosten, so Negroponte auf dem Davoser "Weltwirtschaftsforum", und könne ab einer Order von mindestens einer Millionen Stück direkt an die Erziehungsministerien armer Länder geliefert werden. Angeblich soll Chinas Erziehungsministerium  den Anfang machen.

Um das Stück massenhaft fertigen zu lassen, muss er allerdings noch überzeugungsarbeit leisten: "Das Modell ist entwickelt, jetzt muss ich die weiteren Partner zusammenstellen. Mit dem Marktstart rechne ich in 12 bis 18 Monaten", sagte Negroponte.

Unter den weiteren Details des mit Linux lau-fenden Rechners ist eines interessant: Die Dis-play-Lösung. Bekanntlich machen die Kosten eines LCD-Displays insgesamt bis zu 50 Prozent des Rechnerpreises aus. Ergo schlägt Negroponte vor, statt einem Flachbildschirm einen spiegelähnlichen Bildschirm vor. Auf diesen werde das Bild projiziert, das ein Chip unter der Tastatur produzieren soll.

Ein AMD-Sprecher bestätigte die Zusammenarbeit. Er bezeichnete den Plan als ein "hochinteressantes Projekt". Weitere Firmennamen, die im Zusammenhang mit diesem Plan gefallen sind: Google, Motorola, Samsung und die News Corp.

"Wir werden das Gerät nicht auf dem freien Markt verkaufen. Mit unserer Zielgruppe müsste das Marktpotenzial bei rund 800 Milli-onen Stück liegen", sagte Negroponte. Zuletzt hatte AMD, aber auch Intel mit Billigrechner für arme Länder geliebäugelt. (wl)

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