Armer Einzelhandel

08.04.2004
Seit einem Jahrzehnt stagniert der Einzelhandelsumsatz in Deutschland, obwohl der Privatkonsum in der gleichen Zeit deutlich zulegte. Und eine Besserung ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Obwohl der private Konsum in Deutschland seit 1995 um 20 Prozent gestiegen ist, blieb der Einzelhandelsumsatz auf dem Niveau von 1995 stehen. Noch in den 60er-Jahren gaben die privaten Verbraucher die Hälfte ihres verfügbaren Einkommens im Einzelhandel aus. Experten befürchten, dass dieser Anteil bis 2010 auf unter 30 Prozent sinken wird. Viele Unternehmen reagieren auf diese Lage mit Flächenausweitung und Rabatten. Für Ralf Eggert, Chef der BBE-Unternehmensberatung in Köln, ein fataler Weg. Laut Eggert sollten sich die Handelsunternehmen besser auf Dienstleistung und Bedarfsbündelung konzentrieren, etwa mit einem ausgewählten Randsortiment rund ums Kerngeschäft.

Meinung der Redakteurin

Natürlich will der Kunde möglichst preiswert einkaufen. Was aber letztendlich den Preis wert ist, bestimmen die Bedürfnisse des Kunden, etwa nach Beratung, Kompetenz, Vertrauen. Und diese Bedürfnisse lassen sich nicht allein mit Rabatten befriedigen. Das wäre eindimensional und das Ende des Einzelhandels.

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