Armes Deutschland! Arbeitnehmer sind unmotiviert und sorgen für Milliardenschäden

28.09.2001
Nicht weniger als 84 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland "verspüren keine echte Verpflichtung gegenüber ihrer Arbeit", 15 Prozent von ihnen sind sogar "aktiv unengagiert". Mit den restlichen 16 Prozent Zufriedenen müssen sich die Unternehmen in Deutschland dem Wettbewerb stellen.Diese erstaunlichen Ergebn - und noch mehr - brachte eine Studie des Wiesbadener Marktforschungsinstituts Gallup zu Tage. Die Arbeitnehmer-Forscher hatten über 2000 Arbeitnehmer in Deutschland während der Sommermonate Juli und August befragt. Den hochgerechneten wirtschaftlichen Schaden des offensichtlich gesinnungslosen Millionenheeres von "Unengagierten" beziehungsweise "aktiv Unengagierten" beziffert Gallup mit gigantischen 436,4 bis 442,9 Milliarden Mark pro Jahr. Hohe Fehlzeiten, niedrige Produktivität, hohe Fluktuation und "schlechtes Verhalten gegenüber Mitmenschen" seien im übrigen das Kennzeichen der "Unengagierten". Zwar könne Gott sei dank Abhilfe geschaffen werden, meinen die Wiesbadener: Das Management müsse sich besser um die Arbeitsunlustigen kümmern. Denn bei der Umfrage hätten viele Mitarbeiter als wichtigsten Grund für ihr fehlendes Engagement schlechte Manager respektive schlechter Management genannt. Die Arbeitnehmer wüssten nicht, "was von ihnen erwartet wird"; ferner interessierten "sich ihre Vorgesetzten nicht für sie als Menschen", "sie füllten eine Position aus, die ihnen nicht liegt, und ihre Meinungen und Ansichten hätten kaum Gewicht. Womit wenigstens die in Deutschland so beliebte Schuldfrage anger wäre...Um aber wieder den maroden Haufen zu beleuchten: Diese Mitarbeiter würden immer unengagierter, je länger sie bei ihren Unternehmen bleiben. Da ferner viele "aktiv unengagierte" Mitarbeitern ihr Unternehmen innerhalb eines Jahres verliesen, ist es ein Wunder, das Unternehmen in Deutschland überhaupt über die Runden kommen.Wer nun glaubt, ein Blick über den Teich könnte von den traurigen Ermittlungen ablenken, irrt: In den USA sind auch nur 30 Prozent der Arbeitnehmer - gegenüber 16 Prozent in Deutschland - engagiert. Zwar unterstreichen die Wiesbadener die unbedingte Bedeutung des Engagements von Arbeitnehmern und folgern, die USA hätten einen "starken Wettbewerbsvorteil gegenüber Deutschland", doch so richtig froh darüber kann man auch nicht werden, bedenkt man: selbst dort lässt sich nur nur ein knappes Drittel Engagierter ausmachen! Ob sich nun aufgeschreckte oder auch von ökonomischem Eigeninteresse angeleitete Manager in Deutschland der zeit- und ressourcenverschlingenden Aufgabe zuwenden werden, "mitarbeiterfokussiert" zu agieren, muss für heute le ungeklärt bleiben. Mangels Engagement und weil kein Manager mehr aufzutreiben war, um diese Frage zu klären.(wl)

Nicht weniger als 84 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland "verspüren keine echte Verpflichtung gegenüber ihrer Arbeit", 15 Prozent von ihnen sind sogar "aktiv unengagiert". Mit den restlichen 16 Prozent Zufriedenen müssen sich die Unternehmen in Deutschland dem Wettbewerb stellen.Diese erstaunlichen Ergebn - und noch mehr - brachte eine Studie des Wiesbadener Marktforschungsinstituts Gallup zu Tage. Die Arbeitnehmer-Forscher hatten über 2000 Arbeitnehmer in Deutschland während der Sommermonate Juli und August befragt. Den hochgerechneten wirtschaftlichen Schaden des offensichtlich gesinnungslosen Millionenheeres von "Unengagierten" beziehungsweise "aktiv Unengagierten" beziffert Gallup mit gigantischen 436,4 bis 442,9 Milliarden Mark pro Jahr. Hohe Fehlzeiten, niedrige Produktivität, hohe Fluktuation und "schlechtes Verhalten gegenüber Mitmenschen" seien im übrigen das Kennzeichen der "Unengagierten". Zwar könne Gott sei dank Abhilfe geschaffen werden, meinen die Wiesbadener: Das Management müsse sich besser um die Arbeitsunlustigen kümmern. Denn bei der Umfrage hätten viele Mitarbeiter als wichtigsten Grund für ihr fehlendes Engagement schlechte Manager respektive schlechter Management genannt. Die Arbeitnehmer wüssten nicht, "was von ihnen erwartet wird"; ferner interessierten "sich ihre Vorgesetzten nicht für sie als Menschen", "sie füllten eine Position aus, die ihnen nicht liegt, und ihre Meinungen und Ansichten hätten kaum Gewicht. Womit wenigstens die in Deutschland so beliebte Schuldfrage anger wäre...Um aber wieder den maroden Haufen zu beleuchten: Diese Mitarbeiter würden immer unengagierter, je länger sie bei ihren Unternehmen bleiben. Da ferner viele "aktiv unengagierte" Mitarbeitern ihr Unternehmen innerhalb eines Jahres verliesen, ist es ein Wunder, das Unternehmen in Deutschland überhaupt über die Runden kommen.Wer nun glaubt, ein Blick über den Teich könnte von den traurigen Ermittlungen ablenken, irrt: In den USA sind auch nur 30 Prozent der Arbeitnehmer - gegenüber 16 Prozent in Deutschland - engagiert. Zwar unterstreichen die Wiesbadener die unbedingte Bedeutung des Engagements von Arbeitnehmern und folgern, die USA hätten einen "starken Wettbewerbsvorteil gegenüber Deutschland", doch so richtig froh darüber kann man auch nicht werden, bedenkt man: selbst dort lässt sich nur nur ein knappes Drittel Engagierter ausmachen! Ob sich nun aufgeschreckte oder auch von ökonomischem Eigeninteresse angeleitete Manager in Deutschland der zeit- und ressourcenverschlingenden Aufgabe zuwenden werden, "mitarbeiterfokussiert" zu agieren, muss für heute le ungeklärt bleiben. Mangels Engagement und weil kein Manager mehr aufzutreiben war, um diese Frage zu klären.(wl)

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