Asienkrise

06.10.1998

Die Strukturprobleme des Kaiserreiches Japan lassen nicht gerade Hoffnung auf Besserung zu: die hoffnungslos kartellierte Wirtschaft, die steigende Arbeitslosigkeit, die daraus resultierende Konsumverweigerung der japanischen Verbraucher, die Überinvestitionen der Industrie und die sinkenden Unternehmensgewinne. Auch an der Wachstumsbranche IT-Industrie ging dieser Trend nicht vorüber. So mußte Toshiba Gewinneinbußen von über 80 Prozent hinnehmen, NEC rund 50 Prozent und Fujitsu sogar über 85 Prozent. Der Yen ist derzeit auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren abgerutscht. Und daran wird sich auch in nächster Zeit nichts ändern. Denn inzwischen geht man in Tokio davon aus, daß der Yen, wie auch die anderen asiatischen Währungen-außer dem Honkong-Dollar und dem chinesischem Yüan-, ins Schußfeld von Spekulanten geraten werden. Dafür sprechen jedenfalls die in der zweiten Maihälfte weiter verstärkten Kapitalabflüsse aus Japan. (ch)

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