MÜNCHEN: Der Name Astra Datentechnik ist im Markt nicht gerade eine bekannte Größe. Um das zu ändern, plant der Hürther Distributor für die kommenden Monate, nicht nur eigene Monitore zu liefern, sondern auch komplette PCs unter eigenem Label anzubieten.Das Konzept klingt vertraut - und richtig, Frank Voss (mit einem Kollegen zusammen verantwortlich für den Produktbereich Monitore und das Gesamtmarketing von Astra Datentechnik), lernte sein Handwerk bei Maxdata. "Dort war ich mit für den Monitorbereich - also vor allem für die Belinea-Systeme zuständig. Klar, daß da auch meine Interessen liegen", gibt er zu.
Seit etwa zwei Monaten vertreibt Astra nämlich - neben CPUs, Speichersystemen und Festplatten - Monitore, die bislang aber nicht unter eigenem Label angeboten wurden. Das soll sich jetzt ändern. "Im November und Dezember haben wir jeweils rund 7.000 Stück umgesetzt, jetzt im März rund 5.000. Wenn wir die Monitore unter unserem Namen "Novita" anbieten, wollen wir es schaffen, bis zum Ende des Jahres monatlich 10.000 Stück zu verkaufen", plant Voss. Das sind große Worte, aber der Vertriebsmann verfährt nach dem Unternehmensmotto: "Was sowieso leicht zu erreichen ist, brauche ich nicht Ziel zu nennen."
Wirft man einen Blick auf die Umsatzzahlen des Unternehmens (Stammkapital: 1 Million Mark) scheint sich dieses Motto auszuzahlen: 1995 belief sich der Umsatz noch auf 193 Millionen Mark, 1996 belief er sich auf 300 Millionen, das laufende Geschäftsjahr will Astra mit 420 Millionen Mark abschließen. Die 100 Mitarbeiter des Unternehmens agieren bundesweit, allerdings sei man im Süden Deutschlands "noch nicht so stark,", wie Voss einräumt.
Doch auch das will Astra ändern, schließlich legten Geschäftsführer Udo Banning und Alleingesellschafter Markus Schulereckie die Unternehmensausrichtung eindeutig fest: "Wir wollen für unsere Lieferanten jeweils der Nummer-Eins-Distributor sein." Erreicht habe man das bereits für Gigabyte, der nächste auf der Liste ist Grafikkartenhersteller Diamond. Der entsprechende Distributionsvertrag wurde bereits Ende letzten Jahres unterzeichnet.
Ulrich Barnewitz, Regional Sales Manager von Diamond Multimedia, bestätigt: "In der kurzen Zeit, in der wir mit Astra zusammenarbeiten, hat der Distributor für uns sicherlich 60 Prozent mehr Stückzahlen als seine Mitbewerber abgesetzt." Die da sind: Computer 2000, J+W und Actebis, prominente Namen also. Da es sich bei den verkauften Systemen vorrangig um die neuen Produkte aus dem Hause Diamond handele, läge diese erfreulich hohe Zahl sicher nicht nur daran, daß jeder frischautorisierte Distributor zuerst einmal sein Lager mit Produkten seines neuen Lieferanten aufstocken müßte. Vielmehr sei das Distributionsunternehmen sehr engagiert und flexibel, wie Barnewitz versichert.
Die Geschäfte laufen also. "Wir schreiben pro Tag etwa 400 Rechnungen,", verkündet Voss denn auch stolz.
Seinen Ehrgeiz stellt der Distributor auch mit seinem neuesten Projekt unter Beweis: Fieberhaft basteln die Mitarbeiter des Untenrehmens derzeit an der Vorstellung einer eigenen PC-Linie. "Die CE-Norm muß gewährleistet sein, die laufenden Tests müssen abgeschlossen werden - und wenn wir dann noch einen guten Namen gefunden haben, wollen wir loslegen und ab in den Markt", kündigt Voss die neuesten Unternehmenspläne an. Über geplante Stückzahlen und Umsatzanteile mochte er zum derzeitigen Zeitpunkt allerdings noch keine Auskunft geben. (du)