Netbook mit Dual-Core-CPU

Asus Eee PC 1201N im Test

28.01.2010
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Das Asus Eee PC 1201N ist ein leistungsstarkes Netbook mit Dual-Core-CPU und Ion-Grafik. Wir hatten das Mini-Notebook mit 12,1-Zoll-Display im Test.

Für hohes Rechentempo sind Netbooks nicht bekannt. Die Mini-Notebooks punkten vor allem mit geringem Gewicht und langer Akkulaufzeit. Fürs Schreiben von Texten, fürs Surfen im Internet und andere einfache Aufgaben reicht ihre Leistung aus. Doch wenn es an anspruchsvollere Tätigkeiten geht, sind sie meist überfordert: Das gilt zum Beispiel für halbwegs aktuelle 3D-Spiele oder das Abspielen von HD-Filmen - teilweise bereiten schon Internet-Videos den Netbooks Probleme.

Der Asus Eee PC 1201N ist eine Ausnahme: Er arbeitet zwar wie die meisten Netbooks mit einem Atom-Prozessor. Aber der Eee PC 1201N nutzt die Dual-Core-Variante N330 mit 1,6 GHz. Da der Prozessor außerdem Hyper-Threading unterstützt, kann das Betriebssystem die Rechenaufgaben sogar auf vier Kerne verteilen. Außerdem hat der Eee PC 1201N Nvidias Ion-Grafik mit an Bord. Sie soll im Zusammenspiel mit dem Dual-Core-Atom dem Netbook die flüssige Wiedergabe von HD-Filmen ermöglichen.

Rechentempo und 3D-Leistung beim Asus Eee PC 1201N

Der Test bestätigte die hohe Rechenkraft des Asus Eee PC 1201N: Im PC Mark 05 erreichte er 2264 Punkte - rund 50 Prozent besser als die meisten Netbooks. Auch im 3D Mark 06 erzielte er einen neuen Bestwert für Netbooks: 1564 Punkte. Üblicherweise liefern die Netbooks in diesem Test rund 100 Punkte. Das Leistungsniveau der Ion-Grafik entspricht damit etwa einer rund drei Jahre alten Notebook-Einsteiger-Grafikkarte. Damit lassen sich ältere Spiele sogar in der maximalen Displayauflösung flüssig spielen.
Auch HD-Filme gibt das Netbook problemlos wieder - egal, ob von Festplatte oder über ein externes Blu-Ray-Laufwerk. Bei einem HD-Film in 1080p lag die Systemlast bei rund 30 Prozent.

Akkulaufzeit des Asus Eee PC 1201N

Die Kehrseite der hohen Rechenleistung: Im Akku-Test hielt der Asus Eee PC 1201N nur rund vier Stunden beim WLAN-Surfen und nur drei Stunden beim Abspielen eines Videos durch. Andere Netbooks laufen doppelt so lange. Mit rund 15 Watt beim Surfen und 21 Watt bei der Video-Wiedergabe liegt der Stromhunger des Asus Eee PC 1201N auf Notebook-Niveau.

Ausstattung des Asus Eee PC 1201N

Nicht nur bei der Rechenleistung liegt der Eee PC 1201N näher an Subnotebooks als die meisten Netbooks: Auch bei der Ausstattung bietet er fast Notebook-Niveau. Sein Display ist 12,1 Zoll groß und besitzt eine Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Die findet man auch bei den meisten Notebooks mit 13,3-Zoll-Display.
Außerdem verbaut Asus im Eee PC 1201N eine 320 GB große Festplatte sowie 3 GB RAM - zumindest in der Konfiguration, die wir im Test hatten. Die günstigere Variante des Eee PC 1201N mit 2 GB RAM und 250-GB-Festplatte kostet rund 450 Euro. Und schließlich ist auf dem Eee PC 1201N Windows 7 in der Variante Home Premium installiert, die deutlich mehr Funktionen bietet als Win 7 Starter, das die meisten aktuellen Netbooks mitbringen.

Display-Qualität des Asus Eee PC 1201N

Filme und Fotos sollte man sich aber besser an einem externen Monitor anschauen, den man per HDMI mit dem Netbook verbindet. Das spiegelnde Display ist nämlich weder besonders hell noch übermäßig kontrastreich. Auch Farben überzeugten nicht besonders: Helle Hauttöne beispielsweise zeigten einen leichten Rosa-Stich.
Allerdings zeigt das 12,1 Zoll große Display eine hohe Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten - so viel Pixel bieten auch die meisten Notebooks mit 13-Zoll-Display.

Tastatur des Asus Eee PC 1201N

Alle Tasten sitzen beim Asus Eee PC 1201N 18 Millimeter auseinander - damit sind sie etwas kleiner als bei einem Notebook, aber größer als bei den meisten Netbooks. Ein weiterer Vorteil: Alle Tasten haben volle Größe. Bei den meisten Netbooks fallen einige Tasten schmaler aus, was beim schnellen Tippen die Fehlerquote erhöht. Die Tastatur im Asus Eee PC 1201N bot einen deutlichen Anschlag. Allerdings federte sie beim Tippen vor allem auf der linken Seite ein wenig.

Fazit

Bei Rechenleistung und Ausstattung hängt der Asus Eee PC 1201N alle Netbooks ab. Da macht er sogar günstigen Subnotebooks Konkurrenz. Doch die schwache Akkulaufzeit und das sehr mäßige Display lassen ihn in der Gesamtwertung ins Mittelfeld zurückfallen.

Alternativen

Etwas leichter ist das ähnlich günstige Acer Aspire 1810TZ mit 11,6-Zoll-Display: Das Subnotebook bekommt den Spagat zwischen Rechenleistung und Akkulaufzeit aber sehr viel besser hin als der Eee PC 1201N.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)

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