AT/Preiskampf im Mobilfunk dürfte nach One-Verkauf anhalten

21.06.2007
Von Herbert Dietrichstein

Von Herbert Dietrichstein

DOW JONES NEWSWIRES

WIEN (Dow Jones)--Mit einer Fortsetzung des Preiskampfes im österreichischen Mobilfunkmarkt rechnen Beobachter nach der Übernahme des drittgrößten Anbieters One durch France Telecom und den Finanzinvestor Mid Europa Partners. "Es ist leider nicht zu einer Marktbereinigung gekommen, was wünschenswert gewesen wäre", sagt Alfred Reisenberger, Analyst bei der CA-IB. Somit gäbe es weiterhin fünf Anbieter, die sich auf einem gesättigten Markt über den Preis bekämpften. In einzelnen Segmenten wie dem Roaming für Privatkunden wird es nach Ansicht Reisenbergers zu einer Verschärfung des Wettbewerbs kommen.

Die mobilkom austria, eine 100%-Tochter von Telekom Austria, sieht im Engagement der France Telecom indes die Chance einer Marktbelebung. "Es wäre sehr gut möglich, dass die Franzosen ihr Multimedia-Know-how einbringen werden", sagte Eva Mattes, mobilkom-Sprecherin im Gespräch mit Dow Jones. "Vor allem dieses Multimedia-Know-how könnte Innovationen nach sich ziehen und den Markt beleben."

An der Positionierung von One dürfte sich aus Sicht der mobilkom auch nach dem angekündigten Rebranding in Orange kaum etwas ändern. Die France Telecom werde aber wohl auf den Stärken aufbauen und sich wie bisher auf die junge, urbane Zielgruppe konzentrieren. Damit und mit einer möglichen Multimedia-Offensive dürfte sich ein intensiver Wettbewerb mit Hutchison 3G ergeben. Der jüngste Player am österreichischen Markt hat einen Schwerpunkt im Multimediabereich gesetzt.

Bei Hutchison 3G selbst sieht man den Verkauf des Mitbewerbers gelassen. "Im wesentlichen wird sich am österreichischen Markt nichts ändern", sagte CEO Berthold Thoma zu Dow Jones. Für die neuen Eigentümer gehe es vordringlich darum, die Trends bei One umzukehren und neben der Kundenzahl auch Umsatz und Rendite zu steigern. Dies gelte umso mehr, da der Finanzinvestor 65% des Kaufpreises bezahlt. "Es wurde viel Geld auf den Tisch gelegt, und Venture-Capital-Geber erwarten sehr gute Renditen." Die Frage sei, ob One weiterhin auf die Billigschiene setzen oder sich neu positionieren wird.

Dass es zu dem kolportierten Rebranding in Orange (im übrigen auch die Corporate Colour von Hutchsion 3G) kommen wird, bezweifelte Thoma. "Es würde mich wundern, wenn ein Finanzinvestor etwa 40 Mio EUR in ein Rebranding investiert."

Ein Sprecher von T-Mobile war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Webseiten: http://www.one.at

http://www.mobilkom.at

http://www.drei.at

http://www.t-mobile.at

-Von Herbert Dietrichstein, Dow Jones Newswires, Tel. +43 (1) 513 6922-13,

herbert.dietrichstein@dowjones.com

DJG/hed/smh

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