Auch das US-Justizministerium ermittelt gegen Siemens

02.02.2007
In der Affäre um Schmiergeldzahlungen bei Siemens ermitteln auch die US-Börsenaufsicht SEC und das US-Justizministerium gegen den Konzern.

In der Affäre um Schmiergeldzahlungen bei Siemens ermitteln auch die US-Börsenaufsicht SEC und das US-Justizministerium gegen den Konzern. Im jüngsten Quartalsbericht schreibt der seit 2001 an der US-Börse notierte Konzern: "Das US-amerikanische Justizministerium führt im Zusammenhang mit diesen Angelegenheiten ein Verfahren wegen möglicher Verstöße gegen US-Strafvorschriften." Details seien dem Unternehmen allerdings nicht bekannt; aktuell habe es auch nicht vor, wegen etwaiger Schadensersatzforderungen oder Geldstrafen Rückstellungen zu bilden.

Ein Siemens-Sprecher sagte der "Financial Times Deutschland" (FTD), das Verfahren in den USA laufe schon seit Mitte November. Doch Siemens habe davon erst in der vergangenen Woche erfahren, ohne in Details eingeweiht worden zu sein oder selber nachgefragt zu haben. "Das US-Justizministerium ist nicht mitteilungspflichtig", so der Sprecher.

Der Konzern hatte bis dato immer von "Kontakten" zum US-Justizministerium berichtet. Die SEC-Ermittlungen sind dagegen Siemens schon länger bekannt.

Nun werde der Konzern mit dem US-Justizministerium als auch mit der US-Börsenaufsicht SEC "eng zusammenarbeiten", sagte der Sprecher.

Im Fall einer positiven Ermittlung können beide US-Behörden hohe Strafen verhängen. Diese reichen von Geldstrafen in Millionenhöhe bis hin zum Ausschluss von der US-Börse. (wl)

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