Auch Microsoft entdeckt jetzt die Zielgruppe Mittelstand

10.10.1997
MÜNCHEN: Mit dem Small Business Server nimmt Microsoft den Mittelstand ins Visier. Das Softwarepaket, das voraussichtlich im Dezember auf den deutschen Markt kommt und laut Microsoft eines der Schlüsselprodukte in diesem Jahr ist, soll vor allem über den kleinen Fachhändler "an der Ecke" verkauft werden.Zauberwort Mittelstand. Der deutsche Microsoft-Chef Rudolf Gallist bekommt, wie viele andere Firmenlenker derzeit auch, bei diesem Wort glänzende Augen. "Der Mittelstand bietet ein großes Potential und ist daher für uns als Zielgruppe sehr wichtig", so Gallist. Rund 2,5 Millionen kleinere Firmen und selbständige Unternehmer gibt es seinen Berechnungen nach in Deutschland - im Gegensatz zu den nur 500 Großunternehmen ein wirklich beachtliches Potential.

MÜNCHEN: Mit dem Small Business Server nimmt Microsoft den Mittelstand ins Visier. Das Softwarepaket, das voraussichtlich im Dezember auf den deutschen Markt kommt und laut Microsoft eines der Schlüsselprodukte in diesem Jahr ist, soll vor allem über den kleinen Fachhändler "an der Ecke" verkauft werden.Zauberwort Mittelstand. Der deutsche Microsoft-Chef Rudolf Gallist bekommt, wie viele andere Firmenlenker derzeit auch, bei diesem Wort glänzende Augen. "Der Mittelstand bietet ein großes Potential und ist daher für uns als Zielgruppe sehr wichtig", so Gallist. Rund 2,5 Millionen kleinere Firmen und selbständige Unternehmer gibt es seinen Berechnungen nach in Deutschland - im Gegensatz zu den nur 500 Großunternehmen ein wirklich beachtliches Potential.

Der Small Business Server richtet sich genau an diese Klientel - kleine Unternehmen und Familienbetriebe, die zwischen zwei und 25 PCs haben und eine komplette IT-Lösung benötigen. Im Vordergrund steht dabei laut Microsoft die "hohe Sicherheit" des Betriebssystems Windows NT Server 4.0, verbunden mit Server Applikationen, wie dem Microsoft Exchange Server 5.0 als E-Mail und Groupwareprodukt, dem Internet Information Server mit Active Server Pages zur Anbindung an das Internet und dem Microsoft SQL-Server 6.5 zur zentralen Datenhaltung einer relationalen Datenbank.

Als besonderes Highlight des Small Business Server preist Microsoft die einfache Installation und Nutzung sowie die unkomplizierte Anbindung an das Internet an. So müsse der Anwender bei der Einrichtung des Servers nur wenige, einfache Fragen beantworten. Auch die Wahl des Service-Prodviders im Internet würde ihm abgenommen. Insgesamt vier Service-Provider sollen bis zur Einführung des Servers im Dezember diesen Jahres zur Verfügung stehen. Verträge gibt es jedoch bisher nur mit Uunet und Cybernet.

Neue Märkte für den Fachhandel

Die Straßenpreise (ohne Mehrwertsteuer) für das Softwarepaket richten sich nach der Anzahl der Nutzungslizenzen: Etwa 3.700 Mark sind für den Small Business Server mit fünf Client-Access-Lizenzen, rund 5.800 Mark für 25 Nutzungslizenzen zu berappen. Ein Upgrade von einer bestehenden Windows-NT-Server-Lizenz auf Small Business Server ist für 2.500 Mark zu haben.

Von dem neuen Produkt soll nach Einschätzung von Microsoft auch der Fachhandel profitieren. "Für unsere Handelspartner erschließen sich mit Small Business Server neue Märkte", behauptet Bärbel Brockmann, Director Business Systems bei der Microsoft GmbH in Unterschleißheim. Der Server biete sowohl ein großes Potential für das Neukundengeschäft als auch für Dienstleistung und Consulting sowie im Bereich Installationsservice und Hardware. Zudem könne der Händler eigene, branchenspezifische Lösungen in das Softwarepaket einbringen. Betont Brockmann: "Unsere Partner sind von dem neuen Produkt begeistert."

Das Microsoft auf die Händler baut, will der Softwarekrösus mit seinen jüngsten Aktionen unter Beweis stellen. Laut Brockmann wurden die Partner schon frühzeitig über das neue Produkt informiert und könnten es bereits jetzt testen. Außerdem habe Microsoft ein spezielles Supportprogramm aufgelegt, ein gemeinsames Kooperationsmarketing gestartet und mit der Ausbildung der Fachhändler begonnen. Für Microsoft-Geschäftsführer Gallist sind besonders die kleinen Händler "an der Ecke" interessant. "Die kennen die Leute vor Ort", argumentiert er. Und fügt hinzu: "Mit diesen Händlern zusammenzuarbeiten ist für uns eine große Herausforderung." (sn)

Am 10. Oktober war es soweit: Aus Escom und ComTech wurde die PC-Filialkette mit Namen "comtech". Mit einem neugestalteten, einheitlichen Gewand präsentieren die Läden nun neben PCs auch Computerspiele, Bauteile, Software, Zubehör und Peripherieprodukte. Im PC-Bereich werden neben preiswerten Komplett-PCs wie etwa der ProSieben-Edition oder der Neuauflage des Escom Black Label PC auch maßgeschneiderte Geräte angeboten. Ergänzt wird das ganze durch die IBM-Rechner der Aptiva-Serie.

Gerät beim Potential, das der Mittelstand bietet, ins Schwärmen: Microsofts Deutschland-Statthalter Rudolf Gallist.

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